Böschung in Nachterstedt droht weiter abzurutschen

Nachterstedt (ddp-lsa). Der Boden in Nachterstedt ist auchvier Tage nach dem Erdrutsch noch nicht zum Stillstand gekommen. Bei einer Begehung der Unglücksstelle am späten Montagnachmittag hätten Experten neue Risse bis zu 30 Meter hinter derBruchkante entdeckt, sagte Gerhard Jost vom Landesamt für Geologie am Dienstag. Erstmals seien auch an weiter entfernten Gebäuden kleine Risse aufgetaucht. Was genau zu dem Unglückführte, sei nach wie vor unklar.

Experten der Bergbaubehörde gehen laut Jost davon aus, dass sich wegen der steilstehenden Böschung die Bruchkante weiter ins Landesinnere ausdehnen könnte und weitere Gebäude inMitleidenschaft gezogen würden. Bis sich der Winkel der Böschung normalisiert habe, könnten Monate vergehen.

Bei weiteren Abbrüchen könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich eine Flutwelle auf dem Concordia-See bilde, die Personen auf dem See oder am Ufer gefährdet, hieß es. Deshalbblieben vorerst auch der gesamte See und ufernahe Bereiche gesperrt. Es werde rund um die Uhr ein Wachdienst im Einsatz sein, der die gesperrten Bereiche kontrolliert, sagte Landrat Ulrich Gerstner(SPD). In der Nacht zum Dienstag seien dennoch vier Personen auf das abgesperrte Gelände gelangt.

Spekulationen, der gesamte Ort müsse dauerhaft umziehen, wies Gerstner zurück. Betroffen seien acht Häuser auf dem Gebiet der künstlich aufgeschütteten Böschung. DenBewohnern solle schnell und unbürokratisch geholfen werden, sagte der Landrat. Er zeigte sich zuversichtlich, dass sie zügig neue Wohnungen in Nachterstedt finden könnten.

Das rund 50 000 Quadratmeter große Uferareal war am Samstagmorgen weggebrochen. Drei Menschen wurden dabei verschüttet. Die Suche nach ihnen wurde inzwischen aufgegeben.

(ddp)

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