Amazon löscht Kindle-Käufe

Kindle, der E-Book-Reader von Amazon, steht in ständiger Verbindung mit demVersandhaus und ermöglicht so gleichermaßen schnellen Neukauf, Synchronisation und Kopierschutz. Wie Kunden nun merken mussten, bietet das jedoch auch Amazon die Möglichkeit, Dateneinfach wieder vom Kindle verschwinden zu lassen – entgegen der Nutzerrechte.

So ist es unter anderem am Donnerstag mit den beiden Büchern „Nineteen Eighty-Four“ und „Animal Farm“ von George Orwell geschehen. DerRechteinhaber verlangte das Entfernen der beiden Werke aus dem Kindle-Store, da sie dort widerrechtlich zur Verfügung standen. Amazon folgte der Forderung und entfernte dabei auch umgehend alleverkauften Werke von den betroffenen Kindle-Geräten.

Nutzerrechte werden ignoriert

Zwar wurde das Geld sofort an alle Käufer zurück überwiesen, jedoch zeigen dieser und ähnliche Vorfälle, dass Amazon die Rechte der Nutzer nicht wirklich achtet. In denNutzerbedingungen wird dem Käufer nämlich das dauerhafte Recht zur Speicherung und Nutzung gekaufter Inhalte versprochen.

Amazon versuchte den PR-Schaden noch einzudämmen und gestand ein, dass die Aktion ein Fehler war. Zudem soll das System verändert werden, um zukünftige Löschungen inähnlichen Fällen zu verhindern.

Orwell wird zum ironischen Selbst-Beispiel

Dass diese rabiate Rückrufaktion gerade George Orwell erwischt hat, ist dafür aber schon höchst ironisch. Beide Bücher sind stark kritisch gegenüber extremen Systemen undNineteen Eighty-Four wendet sich dabei sogar direkt gegen staatliche Überwachung, in der der „BigBrother“ alles Kritische verschwinden lässt.

Quellen: Spiegel.de, NYTimes.com

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