4000 Menschen demonstrierten in Friedrichshain gegen rechte Gewalt

Berlin (ddp-bln). Eine Woche nach dem brutalenÜberfall auf einen 22-Jährigen haben am Samstag mehrere Gruppierungen in Friedrichshain gegen rechte Gewalt demonstriert. Der Umzug, an dem laut Polizei rund 4000 vorwiegend jugendlichePersonen teilnahmen, führte vom Bersarinplatz zur Friedrichshainer Diskothek «Jeton», die als Treffpunkt von Rechten gilt. In der Nähe war der junge Mann am Sonntagmorgen vonvier Schlägern, die der rechten Szene angehören sollen, lebensgefährlich verletzt worden. Die Tatverdächtigen, die alle aus Brandenburg stammen, erhielten Haftbefehle wegenversuchten Totschlags.

An der Demonstration nahmen auch Mitglieder der Linkspartei, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten(VVN) teil. Auf Transparenten waren Losungen wie «Nazis raus» und «Schließung der Disco Jeton – Kein Party-Platz für Nazis» zu lesen.

Nach dem offiziellen Abschluss der Demonstration hatten sich zunächst mehrere Hundert überwiegend schwarz gekleidete Demonstranten vor der von Polizeikräften abgeriegelten Diskothekversammelt, die aber dann ebenfalls abzogen. Vereinzelt wurden Steine und Flaschen auf die Beamten geworfen und es kam zu Rangeleien, wie ein Polizeisprecher sagte. Fünf Polizisten wurdenverletzt. Zehn Personen wurden vorläufig festgenommen. Ihnen wird unter anderem Landfriedensbruch und Beleidigung vorgeworfen.

Die Diskothek «Jeton“ war bereits am vergangenen Dienstagabend aus einer Gruppe von 200 überwiegend vermummten Personen mit Steinen beworfen worden. Dort sollen die vier 20 bis 26 Jahrealten Männer aus Königs Wusterhausen, Storkow, Ragow und Friedersdorf, die den 22-Jährigen am vergangenen Sonntag zusammengeschlagen haben sollen, zuvor gefeiert haben.

(ddp)

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