Würzburg (ddp). Im Prozess gegen einen41-jährigen HIV-Infizierten vor dem Würzburger Landgericht hat die Staatsanwaltschaft am Freitag eine Freiheitsstrafe von insgesamt zehn Jahren beantragt. Zu verurteilen sei der Angeklagtewegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und versuchter gefährlicher Körperverletzung, sagte Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen. Verteidiger Hans-Jochen Schrepfer beantragte dagegeneine Gesamtfreiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren. «Zehn Jahre sind völlig überzogen», argumentierte er.
Der Kenianer hat gestanden, mit drei jungen Frauen ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt zu haben, ohne sie über seine HIV-Infektion zu informieren. Ein Opfer war zum Zeitpunkt der Taterst 13 Jahre alt. Alleine für diesen Fall beantragte Raufeisen sechs Jahre und vier Monate Gefängnis. Nicht bestätigt hat sich die ebenfalls angeklagte Vergewaltigung derSchülerin. Die heute 18-jährige hat im Zeugenstand angegeben, dass sie den Sex mit dem 41-Jährigen ohne Widerstand über sich ergehen ließ. «Was der Angeklagte mitseinen Sexualpartnerinnen getrieben hat, ist russisches Roulette», betonte Raufeisen.
Über die Anordnung von Sicherungsverwahrung soll nach seinen Worten zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden. In das Strafmaß einbezogen ist eine Freiheitsstrafe von fünfJahren und sechs Monaten aus dem Jahr 2007. Damals war der Kenianer vom Landgericht Würzburg wegen ungeschützten Geschlechtsverkehrs mit sechs Frauen verurteilt worden. Er sitzt bereitsseit vier Jahren in Haft. Das Urteil soll am Mittwoch verkündet werden.
(ddp)
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