Calw (ddp-bwb). Eine rund 30-köpfigeBetrügerbande soll zahlreiche Verkehrsunfälle vorgetäuscht und mehr als 300 000 Euro von Versicherungen aus dem ganzen Bundesgebiet kassiert haben. Alleine auf den 29 Jahre altenHaupttäter entfielen innerhalb mehrerer Jahre 36 Verkehrsunfälle, wie die Polizei Calw und Staatsanwaltschaft Tübingen am Freitag mitteilten.
Die Polizei Calw kam der Bande auf die Spur, weil schon im Sommer 2007 eine bestimmte Personengruppe immer wieder in Verkehrsunfälle verwickelt war. Die Beamten richteten eine Ermittlungsgruppeein und durchsuchten Anfang April 2008 in Calw und einer nahe gelegenen Gemeinde zwei Wohnungen und eine Werkstatt. Sie stellten dabei umfangreiches Beweismaterial sicher. Der 29 Jahre alteHaupttäter und sein ein Jahr jüngerer Bruder wurden vorläufig festgenommen. Der Ältere der beiden legte ein Teilgeständnis ab.
In der Folge legte die Polizei fast 120 Anzeigen, vorwiegend wegen Versicherungsbetrugs, bei der Staatsanwaltschaft vor. Rund 30 Verdächtige im Alter von 18 bis 56 Jahren sollen in dievorgetäuschten Verkehrsunfälle verwickelt gewesen sein. Die Fahnder untersuchten insgesamt mehr als 90 Verkehrsunfälle. Sie konnten teilweise verhindern, dass in EinzelfällenSchäden von mehr als 11 000 Euro zur Auszahlung gelangten. Einige der Beschuldigten waren der Polizei bereits wegen Drogenkonsums und Betrügereien aufgefallen. Erste Verurteilungenerfolgten bereits. Die Richter verhängten Bewährungsstrafen.
(ddp)
Schlagworte: Betrug, Kriminalität