Die vollbusige „Miss Penthouse“ und „Almkönigin“ wird die neue Partei von Gabriele Pauli im Bundestagswahlkampf unterstützen. Ein Kommentar zur neuen Aufgabe der selbsternannten“Bereicherung für jedes Land„.
„Ich merke nur, dass ich mit meinen Ambitionen in diesem Land, in Deutschland, ein wenig unterfordert bin“ tönte die türkischstämmige Berlinerin, die vor allemdurch Realityshows und Männermagazine bekannt wurde, noch vor kurzem in die Taff-Kameras des Privatsenders Prosieben. Doch da soll jetzt Abhilfe geschaffen werden, denn „LaLoth“ (wie sie sich ebenfalls selbst getauft hat) wird Frauenbeauftragte der Freien Union. Die war ja selbst erst entstanden, nachdem die bayerische Politikerin Gabriele Pauli für Furoregesorgt, die CSU verlassen und die Europawahl als Frontfrau der „Freien Wähler“ eher weniger erfolgreich hinter sich gebracht hatte.
Der Vorstand des Berliner Landesverbandes der „Pauli-Partei“ hatte die Wahl der 36-Jährigen am vergangenen Donnerstag einstimmig bestätigt. Die freute sich, habe sie Pauli doch immerfür „ihren Mut, ihre Exzentrik und ihre Courage“ bewundert. Am nötigen Eifer lässt die ehemalige BigBrother Teilnehmerin es jedenfalls nicht mangeln, sie will“direkt auf die Menschen und natürlich insbesondere die Frauen zugehen„. Darauf freue ich mich, als deutsche Wählerin und insebsondere Frau, natürlich ganzbesonders und warte mal ab, wann Frau Loth sich wohl bei mir meldet. Sollte sie dies tun werde ich sie gern bei Kaffee und Kuchen empfangen und das offene Gespräch für eine unsererSendungen aufzeichnen.
Parteigründerin Gabriele Pauli zeigte sich jedenfalls erfreut über die Entscheidung des Berliner Verbandes: Dadurch werde die Offenheit ihrer Partei deutlich. Widersprechen mag ich ihr dagar nicht, eine Persönlichkeit wie Kader Loth, die in den Medien immer wieder mit ihrer überdurchschnittlichen Intelligenz und Sprachgewandheit glänzen konnte (und so nicht seltenZielscheibe von Satiresendungen wie „Kalkofes Mattscheibe“ wurde), offiziell in die Politik zu holen, ist wirklich von enormer Toleranz und Offenheit geprägt. Oder ebenZeichen von politischer Bedeutungslosigkeit, die das Engagement von Frau Loth zur letzten Möglichkeit macht, verzweifelt die Aufmerksamkeit der Presse auf die neugeborene Partei zu lenken.
Traurig ist dabei, dass sich keine geeignetere Persönlichkeit als Frau Loth für die Position finden ließ. Nicht, dass ich ihre beiden deutlich weiblichen Referenzen für den Jobals Frauenbeauftragte kleinreden wollte – was angesichts der darin enthaltenen Silikonmasse auch schwierig werden dürfte – aber so recht will mir noch nicht aufgehen, was die „Kosmopolitin“ (ebenfalls eine Selbstbeschreibung im Taff-Interview) für die Vertretung der Frauen qualifiziert – außer eben, dass sie eine Frau ist. Sollte dies jedochQualifikation genug sein, möchte ich mich an dieser Stelle schonmal als Frauenbeauftragte des hessischen Landesverbandes der „Freien Union“ zur Verfügung stellen,die beiden dafür benötigten Argumente lasse ich mir bis zur Bundestagswahl noch aufblasen.
Bisher fand ich Frau Loths Auftritte im TV, als „Sängerin“ oder „Model“ meist amüsant, aber harmlos. Dass man sie nun aber zur Politikerin macht und die (im Rahmen der Recherche erstmalige)Lektüre ihres Biografie-Textes auf der offiziellen Homepage lassen mich kopfschüttelnd und fast schon schockiert zurück. Da lobe ich mir die Sperrminuität „5-Prozent-Hürde“ im deutschen Rechtssystem und vertraue darauf, dass sich Kader Loths kleiner Abstecher in die Politik bald von selbst erledigt (vielleicht, weil die Freie Union garnicht zur Bundestagswahl zugelassen wird?) und sie sich neue Aufgaben sucht, die ihren „Ambitionen“ genügen. Am liebsten doch bitte im Ausland.
Quellen:
spiegel.de
ProSieben Podcasts „Kalkofes Mattscheibe“ vom 10.7.08, 16.7.08, 17.7.08 und 9.8.08
kader-loth.de