Shooter-Petition bereits 40.000 Mal unterzeichnet

Schon in den ersten 96 Stunden zeichnete sich ab, dass die Petition gegen das Herstellungs- und Verbreitungsverbot von Ego-Shootern zahlreiche Unterstützer hat.Diese sammeln Unterschriften gegen die Stigmatisierung von Videospielen.


Seit dem 7. Juni läuft die Petition, die Peter Schleußer als Reaktion aufden Beschluss der Innenminister, sowohl Vertrieb als auch Produktion von Ego-Shooter zu verbieten (RauteMusik berichtete), ins Leben gerufen hat und hat damit schon einmal einen kleinen Grund zu feiern. Dassdie 50.000er-Hürde fristgerecht genommen wird, ist damit nämlich fast sichere Sache.

Erfolg in Aussicht – aber tritt er ein?

Im nächsten Schritt berät dann der Petitionsausschluss über das Anliegen. Dass es leider nicht immer ausreicht, zahlreich Unterschriften zu sammeln, hat aber gerade die Diskussionüber Internet-Zensur gezeigt. Denn entgegen dem Willen von fast 150.000 Unterzeichnern hat der Bundestag das Gesetz verabschiedet, das Kinderpornografie bekämpfen soll, indemZugriffssperren im Internet errichtet werden.

Zu früh freuen sollte sich die Gamer-Gemeinde also nicht, aber dennoch ist es einbeachtlicher Erfolg, den bald auch das zweite große PC-Thema als Petition verzeichnen kann. Im Vergleich zur „Zensursula“-Debate hat es diese Petition jedoch etwas leichter. Hier wird denUnterzeichnern nicht direkt vorgeworfen, sie unterstützten Kinderpornografie beziehungsweise – auf gleicher gedanklicher Ebene -, sie wollten sich mit „Killerspielen“ auf einen Amoklaufvorbereiten.

Shooter schuld an Amokläufen?

Ein solcher war es, der die immer wieder aufkeimende Debatte um die „Killerspiele“, in denen es „im Wesentlichen um die virtuelle Ausübung von wirklichkeitsnahen Tötungshandlungen oderanderen grausamen und unmenschlichen Gewalttaten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen geht“, auf ihren bis dato ungesehenen Höhepunkt trieb.

Die dagegen arbeitende Petition fordert aber nicht nur, dass das Herstellungs- undVerbreitsungsverbot nicht durchgesetzt wird, da es in Konflikt mit Artikel fünf des Grundgesetzes steht – „Eine Zensur findet nicht statt.“ Der Petent kritisiert darüber hinaus, dass dasGenre der Action-Spiele immer wieder als Buhmann herhalten muss, wenn ein Gewalttäter im Entferntesten mit ihnen zu tun hatte.

Deutsche Gesetze sind streng genug

Darüber werden häufig die vielen weiteren wichtigen Aspekte ausgeblendet, die zu derart tragischen Ereignissen führen. Vorschnelle Forderungen nach Verboten sollten daherüberdacht werden. Dazu kommt, dass es bereits Jugendschutzgesetze gibt, diese jedoch nicht gut genug durchgesetzt werden. Mit der Alters-Kennzeichnungspflicht und den Anforderungen an Spiele,die nicht auf dem Index stehen und darüber hinaus für Jugendliche oder Kinder freigegeben werden sollen, gehört Deutschland schließlich schon zu einen der Strengsten derSzene.

Außerdem wird darum gebeten, den Begriff „Killerspiele“ nicht mehr in der Politik zugebrauchen, da er diskriminierend und vorverurteilend ist.

Bis zum 28. Juli müssen die verbleibenden 10.000 Stimmen gesammelt werden, damit der Antrag in die Diskussion geht. Weitere drei Wochen bleibt dann noch Zeit, der Petition Gewicht zu verleihen, indem möglichst viele Unterschriften gesammeltwerden. Ob es bei dieser Thematik etwas nutzt, zeigt sich dann in den kommenden Monaten.

Quelle: epetitionen.bundestag.de/

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