Wird unsere Erde bald zu voll sein? Darüber sollte man sich wohl wirklich malGedanken machen, denn die Anzahl der Menschen auf unserem Erdball beläuft sich momentan auf rund 6,8 Milliarden. Und die Vereinten Nationen rechnen mit einem noch größerenBevölkerungswachstum bis 2050.
In dem jüngsten Projekt der Vereinten Nationen, das vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlicht wurde, werden die neuesten Bevölkerungszahlen der Erde bekannt gegeben undzugleich die zukünftigen geschätzt. Schon in zwei Jahren soll es mehr als sieben Milliarden Bewohner auf der Welt geben und bis 2050 sollen sich sogar 9,1 Milliarden Menschen hier tummeln.Laut dieser Schätzungen müssten jedes Jahr 80 Millionen Menschen hinzu kommen.
Immer weniger Europäer
Nachdem die Bevölkerung in Deutschland in den letzten Jahren seinen Höchststand von 82,1 Millionen erreicht hatte, soll die Bevölkerungszahl bis 2050 um fast zehn Millionen schrumpfen.Auch der Anteil der Europäer insgesamt wird sich stark verkleinern: Machten die Europäer 1950 mit 547 Millionen Menschen noch ganze 21,6 Prozent der Weltbevolkerung aus, werden bis 2050 nurnoch 7,6 Prozent der Menschen Europäer sein. Europa wird so der einzige Kontinent bleiben, in dem die Bevölkerungszahlen zurück gehen werden. Das bevölkerungsreichste Land derWelt wird hingegen nicht länger China bleiben, sondern in etwa 15 Jahren Indien.
Familienplanung in Entwicklungsländern
Laut der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) sei das Fehlen von modernen Verhütungsmitteln und die Unwissenheit über Familienplanmethoden der hauptsächliche Grund, weshalbdie Bevölkerung in den Entwicklungsländern immer weiter ansteige. Frauen hätten keine Entscheidungskraft darüber, wie viele Kinder sie tatsächlich bekommen wollten, was sichdrastisch auf die Bevölkerungsrate ausübe.
Diese Überbevölkerung habe zur Folge, dass sich die Last auf Gesundheits- und Bildungssysteme, sowie auf die Ernährungslage negativ auswirken würde und die Probleme immer mehrsteigen. Zu Bedenken ist auch, dass Familienplanung eigentlich gar nicht so teuer ist, denn jeder Euro, der in die Familienplanung investiert wird, spart etwa 31 Euro in anderen Bereichen, wieBildung, Wohnraum und Abwassersystemen.
Nach Schätzungen soll die afrikanische Bevölkerung am meisten anwachsen, trotz der extrem hohen AIDS-Rate. Zwischen 2010 und 2050 sollen sich die Einwohnerzahlen verdoppeln, so wird es dannzwei Milliarden Afrikaner geben.
Der Weltbevölkerungstag
Seit dem 11. Juli 1989 gibt es ihn nun schon, den Weltbevölkerungstag. Ursprünglich wurde er von der UNO zum Anlass der Überschreitung der Fünf-Milliarden-Grenze derWeltbevölkerung am 11. Juli 1987 ausgerufen. Er soll dazu dienen, einmal jährlich auf Probleme auf Grund der Überbevölkerung hinzuweisen. Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt vorallem auf den Schwierigkeiten in der Ausbildung von Mädchen. Weltweit gibt es 130 Millionen Kinder, die keine Schulen besuchen, davon etwa 70 Prozent Mädchen, so der Bevölkerungsfondsder Vereinten Nationen.
Quelle: tagesschau.de