Nachdem das Atomkraftwerk in Krümmel fast zwei Jahre still stand, muss es nun schonwieder vom Netz. Die Betreiber hatten vergessen ein Messgerät einzubauen.
Bereits vor zwei Jahren musste das Atomkraftwerk (AKW) nahe Hamburg ausgeschaltet werden. Damals geriet ein Transformator in Brand. Vor etwa drei Wochen wurde es wieder in Betrieb genommen.
Doch schon am vergangenen Mittwoch wurde das AKW kurzfristig wieder vom Netz getrennt. Schuld war erneut ein Transformatorproblem. Bis Samstag lief es mit halber Leistung weiter. Dann trat erneut einProblem mit einem Transformator auf: Die Betreiber hatten innerhalb der zweijährigen Wartungszeit vergessen ein Messgerät einzubauen. Die Folge war ein Kurzschluss in einemTransformator.
Eine Reaktorschnellabschaltung wurde eingeleitet, um folgenschwere Probleme zu vermeiden. Durch das plötzliche Abschalten kam es allerdings zu einem Spannungsabfall im Stromnetz von Hamburg.Rund 80 Prozent der Ampeln und etliche Wasserpumpen fielen aus, was teilweise zu Wasserrohrbrüchen führte.
Eine große Debatte bahnt sich an
Nun äußerten einige Politiker Bedenken gegenüber dem AKW Krümmel. Schleswig-Holsteins Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) machte deutlich, dass die BetreiberfirmaVattenfall gewissenhafte Arbeit leisten muss. Da dies offensichtlich nicht geschehen ist, muss mit rechtlichen Maßnahmen gerechnet werden.
Der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel forderte Angela Merkel „im Interesse der Sicherheit der Bürger“ dazu auf, alte Atomkraftwerke, wie das in Krümmel, fürimmer abschalten zu lassen. Zwei Politiker der Grünen aus Schleswig-Holstein und Hamburg erstatteten sogar Anzeige gegen die Betreiber des betroffenen Atomkraftwerks.
Es gab jedoch nicht nur negative Meinungen. Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Günther Oettinger, sieht laut Spiegel.de keinen Grund zur Stilllegung von Atomkraftwerken,welche zuverlässig Strom liefern. Es ist also schon jetzt zu merken, dass bei diesem Thema noch viel Redebedarf besteht.
Fest steht, dass der Einbau der neuen Transformatoren mindestens bis Mai nächsten Jahres dauern wird. Es bleibt also abzuwarten, was Politiker und auch Bürger bis dahin noch unternehmenwerden.
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