Neue KFZ-Steuer: Gewinner und Verlierer

Das Thema Klimawandel wird ein immer entscheidenderer Faktor von politischenMaßnahmen. Das zeigt nun auch die neue KFZ-Steuer, die am 1. Juli 2009 in Kraft getreten ist. Künftig wird der CO2-Ausstoß in die KFZ-Steuer miteinberechnet.

Bisher gab es nur zwei Kriterien, die es in der Berechnung der KFZ-Steuer zu beachten galt: den Hubraum und die Antriebsart. Der Hubraum von Benzinern wird für zwei Euro pro 100 cm³ zuBuche schlagen. Für Dieselfahrzeugbesitzer sind es 9,50 Euro.

Neu ist jetzt die zusätzliche Berechnung des CO2-Ausstoßes pro Kilometer. Demnach werden zwei Euro pro Gramm CO2 fällig. Das gilt aber nur für einen Ausstoß ab 121 Gramm. Weralso ein Fahrzeug mit einem geringeren Ausstoßwert fährt, spart mindestens 242 Euro im Jahr. Doch auch jetzt schon lohnt es sich, ein Fahrzeug mit deutlich weniger CO2 zu kaufen, da dieGrenze von 121 Gramm in den nächsten Jahren nach und nach gesenkt wird.

Die Komplexität liegt im Detail

So einfach ist die Berechnung dann leider doch nicht. Ab sofort wird zwischen drei Phasen der Erstzulassung unterschieden. Für Fahrzeuge der ersten Phase, deren Erstzulassung vor dem 5. November2008 geschah, bleibt die alte KFZ-Steuer bestehen. Das gilt bis zum Jahr 2013, dann wird auch für sie die neue Steuer angewandt. Fahrzeuge der zweiten Phase, die die Zeit zwischen dem 5.November 2008 und dem 1. Juli 2009 einbezieht, werden nach der Euro-Norm gehandhabt.

Doch nur für Fahrzeuge, die ab dem 1. Juli 2009 zugelassen wurden, gilt ab sofort die neue KFZ-Steuer.

Die Gewinner und Verlierer

Wie so oft gibt es Gewinner und Verlierer. Zu den Gewinnern dürfen sich laut ADAC Hybridauto- und Kleinwagenbesitzer zählen. Der Toyota Prius wird dementsprechend 71 Euro günstiger proJahr und wird nunmehr mit 30 Euro besteuert. Die Hybridversion des Honda Civic wird immerhin um 38 Euro günstiger.

Kleinwagen wie der Citroen C1 oder der Smart fortwo schneiden am besten ab. Diese beträgt dann nur noch 20 Euro. Laut Verkehrsclub Deutschland (VCD) profitieren ebenfalls vieleGroßraumwagen und Diesel-Motoren von der neuen KFZ-Steuer.

Zu den Verlierern dürfen sich, wenig überraschend, Besitzer sportlicher Wagen zählen. Für einen Lamborghini Murciélago verdoppelt sich die Steuer auf 880 Euro. Auch Besitzerder beliebten SUV müssen zum Teil deutlich tiefer in die Tasche greifen. Der Audi Q7 kostet demnach, je nach Modell, bis zu 197 Euro mehr pro Jahr. Auch die Steuer des VW Multivan erhöhtsich um 171 Euro.

Ein Segen für die Umwelt?

Die Experten sind sich nicht einig, ob die neue Steuerregelung tatsächlich einen positiven Effekt haben wird. Der ADAC, der laut eigener Aussage lange für eine Reform plädiert hat,nennt die Änderungen „einen großen umweltpolitischen Erfolg“. Der VCD spricht hingegen von einer „Mogelpackung“, die Steueränderungenseien für den Klimaschutz unzureichend. Als Beispiel wird der erhöhte CO2-Ausstoß von Dieselfahrzeugen genannt und diese werden zum Teil sogar günstiger.

Quelle: tagesschau.de

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