Und wieder gibt es interessante Enthüllungen von WikiLeaks: die norwegische Zeitung Aftenposten berichtet unter Berufung auf von WikiLeaks veröffentlichen Diplomaten-Depeschen von einem in Planung befindlichen Spionagesatelliten. HiROS (High Resolution Optical Satellite System) soll wohl schon 2013 auf Sendung gehen.
Der Satellit sei keineswegs für Spionagezwecke gedacht, so der Sprecher des DLR, Andreas Schütz. Vielmehr wolle man ihn in Bereichen des Krisenmanagements bei Naturkatastrophen oder zu wissenschaftlichen Zwecken einsetzen. Dieser Aussage steht der Inhalt der geheimen Dokumente gegenüber, die auf der Website des Aftenposten einsehbar sind. Diese legen offen, dass der BND (Bundesnachrichtendienst) schon seit Anfang 2009 auf eine Zusammenarbeit mit den USA drängt. Besagte Berichte sind durchgängig mit „geheim“ oder „vertraulich“ gekennzeichnet.
Weder die Bundesregierung noch der BND haben eine Stellungsnahme abgegeben, allerdings dementieren beide Stellen die Aussagen der WikiLeaks-Dokumente vehement.
Der Kommunikations- und Fernsehsatellit der ESA, Olympus.
Ende Februar 2009 ist in den Depeschen die Rede davon, man solle zum Zweck der „politischen Optik“ das Satellitenprogramm von einer „kommerziellen Einheit“ betreiben lassen, der Einsatz und die Verwendung an sich würden jedoch weiterhin alleine dem BND anheim fallen.
In Mai und September werden Proteste der französischen Regierung laut, Gründe sind nicht überliefert. Ende September schickt das DLR eine Anfrage an die Regierung der USA zwecks Interesse und Beteiligung, es wird ein Baubeginn noch Anfang 2010 in Aussicht gestellt. Eine Antwort der USA ist nicht in den von WikiLeaks veröffentlichten Dokumenten enthalten.
Quellen: Spiegel.de | Sueddeutsche.de
Bilder:
(cc-by-sa) Wikileaks / Wikimedia.org
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