Die Popkomm, eine der größten und wichtigsten Messen der Musikbranche, wurdewegen der zu geringen Anmeldezahlen und im Protest gegen die Internetpiraterie abgesagt.
Die Musikmesse soll nun für ein Jahr ausgesetzt werden, 2010 soll sie aber mit einem veränderten Gesamtkonzept wieder am Start sein.
Zusammen mit dem Verband unabhängiger Musikunternehmen (VUT) und dem Bundesverband Musikindustrie (BVMI) hat die Popkomm GmbH die Musikmesse für das Jahr 2009 abgesagt. „Was sich bereits zum Jahresanfang auf der Midem in Cannes zeigte, deutet sich auch für die Popkomm in Berlin an. Trotz positiver Resonanz auf die neue Veranstaltungslocation undbefriedigender Buchungen der Aussteller rechnen wir wegen der Wirtschaftslage mit einem erheblichen Rückgang der Fachbesucher. Aus Verantwortung gegenüber den Ausstellern haben wir unsdaher entschlossen, die Popkomm für ein Jahr auszusetzen“, erklärte Dr. Ralf Kleinhenz, Geschäftsführer der Popkomm GmbH.
Bereits weniger Interesse im vergangenen Jahr
Bereits 2008 war das Interesse an der Fachmesse leicht zurückgegangen. Mit rund 14.000 Fachbesuchern seien es schon 1.000 weniger als im vorangegangenem Jahr gewesen. Auch die Zahl derAussteller verringerte sich um 43 auf 843. Zudem ließe sich auch in diesem Jahr bereits ein Einbruch bei den Fachbesuchern von 40 bis 50 Prozent vorhersagen. Um allerdings die Qualität derMesse zu garantieren, hätten sie keine andere Wahl gehabt als eine Absage einzureichen.
Protest gegen Internetpiraterie
Als einen weiteren Grund der abgesagten Messe wurden die stark ansteigenden Aktivitäten in der Internetpiraterie hervorgehoben. So hoffen die Veranstalter der Popkomm mit dem Ausfallen der Messeeinen Protest gegen den Diebstahl im Internet entfachen zu können. „Die digitale Krise schlägt voll auf die Musikwirtschaft durch. Viele Unternehmen können es sichwegen des Diebstahls im Internet nicht mehr leisten, an der Popkomm teilzunehmen“, sagte Dieter Gorny, der Vorstandsvorsitzender des BVMI.
Auch soll der Protest dazu benutzt werden, um die Aufmerksamkeit der Politik auf das immer größer werdende Problem des geistigen Diebstahles zu lenken und die Politiker dazu zu bewegenetwas dagegen zu unternehmen.
Festival und Kongress finden ebenfalls nicht statt
Die Messe Berlin will nun zusammen mit dem BVMI und dem VUT ein völlig neues Konzept für die Popkomm ausarbeiten, das sie dann nächstes Jahr wieder in Berlin vorstellen wird. DieRechnung für die Änderungen soll die zunehmende Digitalisierung tragen.
Mit der Ausstellung, die vom 16. bis 18. September in Berlin stattfinden sollte, werden auch das geplante Festival und der Kongress abgesagt. Ein kleiner Trost für die Besucher bieten dann aberwohl die Überraschungen, die die neue Popkomm nächstes Jahr bereit halten wird.
Quelle: tagesschau.de, popkomm.de