Geiseldrama im Jemen

Am letzten Freitag wurden im Jemen neun Ausländer entführt. Unter ihnen befindensich mehrere Deutsche. Die Entführer sowie ihre Intentionen sind unbekannt.

Bei den Entführten handelt es sich um sechs Erwachsene und deren Kinder. Sie waren im Auftrag der Hilfsorganisation Worldwide Services im Jemen. Möglicherweise waren zwei der deutschenFrauen als Missionarinnen dort.

Uneinigkeit herrscht über den Verbleib der Geiseln. Während eine Presseagentur gemeldet hat, dass alle Geiseln tot sind, meldete eine andere, dass noch zwei der drei Kinder am Leben sind.Die dpa berichtet von drei Toten. Laut Außenminister Steinmeier steht fest, dass zwei deutsche Geiseln getötet wurden.

Niemand bekennt sich zu dem Anschlag

Die jemenitische Regierung teilte am Sonntag mit, die Entführer kämen aus dem Kreis der Rebellenorganisation Huthi. Der Terrorexperte Guido Steinberg äußerte sichdemgegenüber skeptisch. Diese Rebellen seien Aufständische, die „nachvollziehbare Anliegen verfolgen“. Sie wären zum Beispiel dafür bekannt, dass sie die Regierung dazu bewegenwollen, die Ausbreitung von sunnitischen Salafisten nicht weiter zu dulden. Ein Sprecher der Huthi bezeichnete die Mitteilung der jemenitischen Regierung als „Schmutzkampagne“ gegenHuthi-Rebellen.

Dass es keine Forderungen seitens der Entführer gab, lässt auf eine gezielte Tötung von Äusländern schließen. Deshalb wird vermutet, dass die Terrororganisation al-Qaidafür die Entführung verantwortlich ist. Sie habe in letzter Zeit vermehrt Attentate auf Deutsche – allerdings in Nordafrika – angekündigt. Im März gab es zuletzt zweiSelbstmordanschläge im Jemen, die der al-Qaida zugeschrieben werden. Trotzdem ist unklar, warum sich noch keine Organisation zu der Entführung bekannt hat. Laut Experten könne diesaber noch geschehen.

Steinmeier hielt gegenüber dem jemenitischen Außenminister fest, dass für die Bundesregierung die Unversehrtheit der Landsleute oberste Priorität habe.

Quellen: Spiegel.de [1] [2], Welt.de, NDR.de

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