Testament von Johannes Paul II. veröffentlicht

Fünf Tage nach dem Tod von Johannes Paul II. wurde heute das Testament des Papstesveröffentlicht. In diesem steht unter anderem, dass er vor fünf Jahren wegen schwerer gesundheitlicher Probleme kurz vor seinem 80. Geburtstag an Rücktritt gedacht hatte.

Damals litt der Papst bereits an dem Parkinson-Syndrom. Der Papst schrieb sein Testament in Polnisch auf 15 Seiten nieder. Schon 1979 hatte er damit begonnen sein Testament zu schreiben, nur wenigeMonate nach Beginn seines Pontifikats. Jedes Jahr kamen immer neue Beschlüsse Johannes Paul II. hinzu, was nach seinem Ableben mit ihm passieren sollte.

Johannes Paul II. begann sein Testament mit den Worten: „Seid wachsam, denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommen wird“ aus dem Matthäus-Evangelium.
„Ich danke allen. Alle bitte ich um Vergebung. Und ich bitte auch um Euer Gebet, damit die Barmherzigkeit Gottes sich als größer erweist als meine Schwäche undUnwürdigkeit“, fährt Johannes Paul II. fort.
„Ich hoffe, dass der Herr mir helfen wird zu erkennen, wie lange ich diesen Dienst fortsetzen muss“, schrieb er weiter.
Er wolle seine Aufgabe aber so lange fortsetzen, wie Gott ihm die Kraft dazu gibt. Außerdem hatte der Papst laut einer Eintragung von 1982 erst den Wunsch, sich nach seinem Tod in seinemGeburtsland Polen beisetzen zu lassen. Drei Jahre später entschied er sich allerdings, die Kardinäle hierüber entscheiden zu lassen, denn sie wüssten was am besten für ihnwäre. Diese bestimmten, dass Johannes Paul II. am Freitag in den Vatikanischen Grotten unter dem Petersdom beigesetzt werden soll. Sein Wunsch blieb es jedoch, in einem Sarg beerdigt zu werden,wie Papst Paul VI. 1978, und nicht wie alle anderen Päpste in einem Sarkophag.

Zusätzlich ordnete Johannes Paul II. an, dass seine gesamten persönlichen Notizen verbrannt werden sollen, was sein privater Sekretär Stanislaw Dziwisz überwachen soll. Der letzteEintrag in seinem Testament wurde vor fünf Jahren erstellt, als er bei einem Rückblick zum Jahrtausendwechsel 2000 schrieb, dass es für ihn selbst nicht immer leicht sei, das Amtauszuüben und er über seinen Rücktritt nachgedacht hat. Diese Gedanken wurden jedoch von ihm widerrufen als er über das Attentat nachdachte, das auf Johannes Paul II. im Jahr 1981auf dem Petersplatz verübt wurde. Bei diesem Attentat wurde der Papst schwer verletzt. Er schrieb in seinem Testament dazu: „Die Göttliche Vorsehung hat mich auf wundersameWeise vor dem Tod gerettet“. Danach habe er sich mit seinem Amt noch mehr verpflichtet gefühlt. Der Papst deutete auch an, dass das Überleben des Attentats auch ein Grund war nichtzurückzutreten.

Quelle: T-Online.de | n-tv.de | N24.de

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