Schon seit Wochen hagelt es aus diversen Ecken Kritik an den Plänen vonUrsula von der Leyen, DNS-Sperren vom BKA gegen kinderpornographische Webseiten einsetzen zu lassen. Eine Petition und Stimmen aus der Politik gesellen sich nun dazu.
Politiker und Internetexperten Hand in Hand
Betonte Kritikpunkte in der Petitionsbeschreibung sind der mangelnde Nutzen einer solchen Sperre für die Kinder, die dadurch geschützt werden sollten, und darüber hinaus die Undurchsichtigkeit der Arbeit des BKA. Diesem alleine obläge nach Plan nämlich sowohl die Kontrolle als auch die Durchsetzung des Gesetzes.
Aber nicht nur die bürgerliche Kritik wird stetig lauter. In den Chor der Internetexperten und Datenschützer steigen nun nämlich auch diverse Politiker ein, die das Vorgehen von Frau von der Leyen nicht nur von bereits genannten Standpunkten aus kritisch betrachten.
Ende durch Formalitäten-Fehler?
Bündnis 90-Geschäftsführer Volker Beck unterstellte der CDU-Politikerin, ihr“Vorhaben sei an Populismus kaum zu überbieten.“ Es versuche, im Wahlkampf durch unwirksame und möglicherweise sogar verfassungswidrige Pläne den Eindruck zu vermitteln, man gingeaktiv gegen Kinderpornokreise vor, obwohl es sich effektiv um nicht mehr als heiße Luft handle.
Außerdem kritisierte FDP-Sprecherin Gisela Piltz, dass „die Regelung von Medieninhalten und Gefahrenabwehr Kompetenz der einzelnen Länder beziehungsweise ihrer Polizei sei.“ Der Bund unddas BKA kämen nur zum tragen, wenn es sich um Terrorismus oder ähnliche Größenordnungen handle, geht sie weiter.
Sie stellt in Frage, ob das Gesetz daher überhaupt wie geplant vom Bund für die Länder erlassen werden darf. Vielleicht bringen also gar nicht Datenschützer und dasBundesverfassungsgericht, sondern einzig und allein Formalitäten diesen kritisch zu betrachtenden Gesetzesentwurf zu Fall.