Rewind 2010 – Das war der April

Eine Ölkatastrophe, wie die Welt sie seit 30 Jahren nicht mehr gesehen hat, eine legendäre Party und eine Aschewolke, die den Menschen vor Augen führte, wie verletzlich unsere hochtechnisierte Welt ist und wie wenig Macht wir über die Natur haben. Der April 2010 hatte definitiv Katastrophenpotential.

Öl im Golf von Mexiko

Als die Bohrplattform „Deepwater Horizon“ am 22. April nach einer Explosion im Golf von Mexiko versank, ahnte noch niemand, welch eine Umweltkatastrophe sich daraus entwickeln sollte. 87 Tage lang strömten täglich rund 700 Millionen Liter Rohöl unkontrolliert ins Meer, zerstörten das marine Ökosystem und verseuchten die Küsten von Lousiana, Mississippi und Alabama. BP und amerikanische Umweltbehörden versuchten zwar verzweifelt, der Lage Herr zu werden, doch Abdicht- und Reparaturversuche scheiterten immer wieder und die Menge des ausgetretenen Öls war auch durch Abpumpen, Abbrennen und mit Chemikalien nicht unschädlich zu machen. Problematisch war vor allem, dass es sich bei der „Deepwater Horizon“ um eine Tiefseebohrinsel handelte, so dass das Leck sich in etwa anderthalb Kilometern Tiefe befand und noch keine Notfalltechniken für solche Unfälle erfunden waren – die Verhältnisse am Boden der Tiefsee waren kaum erforscht.

Schnell wurde Kritik am britischen Mineralölkonzern BP, dem Betreiber der Plattform, und der amerikanischen Regierung und deren Behörden laut: BP hätte keine Bohrplattform in Betrieb nehmen dürfen für die es keine erprobten Notfallstrategien gab, die Regierung hätte schneller und stärker intervenieren müssen und die Behörden hätten den Bau der Bohrinsel gar nicht erst genehmigen dürfen. Die Folge war ein generelles Verbot von Tiefseebohrungen, das mittlerweile jedoch wieder aufgehoben ist und strengere Vorschriften für neue Plattformen. Bis heute sind die Folgen der Umweltkatastrophe, die bisher über 11 Milliarden US-Dollar gekostet hat kaum absehbar.

RauteMusik feiert seinen siebten Geburtstag

Unseren siebten Geburtstag feierten wir in diesem Jahr zum ersten Mal im Klejbor’s in Eschweiler bei Aachen und schrieben damit wieder einmal Partygeschichte. Als Konsequenz aus dem durschlagenden Erfolg dieser Party wurde das Klejbor’s zur ersten Adresse für weitere RauteMusik Partys. Außerdem wurde eine neue Partyreihe, die RauteMusik Club Attack ins Leben gerufen – endlich können auch Hörer und Fans, die nicht in NRW wohnen mit den RauteMusik DJs und bei hochwertigen Line-Ups feiern. Impressionen von der Geburtstagsparty im Klejbor’s und anderen Partys sind auf YouTube zu bestaunen.

Eyjafjallajökull legt Flugverkehr lahm

Nachrichtensprecher hatten es im April noch schwerer als sonst: Kannte den isländischen Vulkan „Eyafjallajökull“ zuvor kein Mensch, so beherrschte er im April plötzlich sämtliche Medien und Moderatoren trainierten vermutlich schon morgens im Bad die Aussprache des Zungenbrecher-Vulkans. Eine kleinere Eruption des noch immer aktiven Vulkans hatte zur Ausschüttung einer riesigen Aschewolke geführt, die den europäischen Flugverkehr lahm legte und damit die Wirtschaft der ganzen Welt aus dem Gleichgewicht brachte. Mehr als 100.000 Flüge wurden in der Zeit des Flugverbots gestrichen, die daraus resultierenden Verluste der Airlines betrugen etwa 1,2 Milliarden Euro.

Tagelange Flugverbote sorgten beispielsweise dafür, dass den Japanern der hauptsächlich aus Norwegen importierte Lachs für ihr Sushi ausging, die aus Afrika importierten Rosen zum Muttertag knapp wurden und dass zahlreiche Moderatoren und Stars ihre Auftritte und Termine absagen mussten. Gewonnen haben durch das Ereignis nur Autovermietungen, Taxiunternehmen sowie die Bahn- und Hotelbranche. Reisende fanden kreative Wege zu ihrem Ziel zu kommen und nahmen die Situation so gut es ging mit Humor. „Ich dachte Island hätte gar keine Asche mehr“, twitterten einige in Anlehnung an den drohenden Staatsbankrott während der Finanzkrise, das Team der deutschen Turner kündigte an man werde zu den Europameisterschaften im englischen Birmingham eben notfalls schwimmen. Ob die Vulkanasche bei einer Aufrechterhaltung des Flugverkehrs tatsächlich eine Gefahr für Crew und Passagiere dargstellt hätte konnte nie abschließend geklärt werden.

Quelle: RauteMusik.FM [1] [2] | Focus.de

Bilder:
(c) Dieter Schütz / Pixelio.de
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