Beisetzung des Papstes und Nachfolgerwahl

Nach dem Regelwerk „Universi Dominici Gregis“ aus dem Jahr 1996darf die Beisetzung eines Papstes nicht vor dem vierten und nicht nach dem sechsten Tag seines Todes stattfinden.
Daher entschieden sich die Kardinäle, die bis zur Wahl eines neuen Papstes die Katholische Kirche vorübergehend leiten, den am Samstagabend verstorbenen Papst Johannes Paul II. am Freitagum 10:00 Uhr im Petersdom, nicht wie von einigen erwartet in Polen, beizusetzen.

Nähere Informationen zur Wahl des neuen Papstes findet Ihr im weiterführenden Text.

15-20 Tage nach dem Tod des Papstes werden sich die wahlberechtigten Kardinäle (zur Zeit 117) zum so genannten Konklave zusammenfinden. Diese Wahlversammlung tagt je nach Verlauf einige Tageund entscheidet streng abgeschirmt von der Öffentlichkeit hinter verschlossenen Türen. Tagungsort ist seit 1870 die von Michelangelo mit weltberühmten Fresken ausgestattete SixtinischeKapelle im Vatikan.
Die Kardinäle werden eingeschlossen bis sie aus ihren Reihen einen neuen Papst gewählt haben. Dabei sind in der Regel mehrere Wahlgänge möglich, die sich auch über Tage oderWochen hinziehen können, da es pro Tag maximal vier Wahlgänge geben kann.
Während des Konklave sind die Kardinäle von jedem Kontakt zur Außenwelt abgeschirmt. Weder Fernsehen, Radio noch Zeitungen sind erlaubt. Auch technische Geräte wie Handys,Faxgeräte, Wanzen u. ä. sind streng verboten. Um dies zu verhindern, wird die Sixtinische Kapelle vor der Wahl extra von Technikern auf solche Spione durchsucht.
Nach jedem Wahlgang werden die Wahlzettel verbrannt, wobei der Rauch mit Chemikalien gefärbt wird. Bei einem erfolglosen Wahlgang wird der Rauch, der aus dem Schornstein der SixtinischenKappelle austritt, schwarz sein. Färbt er sich weiß, wurde sich für ein neues Oberhaupt der Katholischen Kirche entschieden.

Zur Zeit wird sehr viel spekuliert, wer der Nachfolger des legendären Papstes Johannes Paul II. wird. Der Ausgang eins Konklaves ist meist eine Überraschung, dennoch werden einigeKardinäle favorisiert. So auch der deutsche Joseph Ratzinger.

Der deutsche Präfekt der Glaubenskongregation sprach stets deutsch mit demPapst. Auch theologisch waren die beiden Konservativen auf einer Wellenlänge. Kritiker titulierten ihn wegen seiner harten Haltung mitunter als „Panzerkardinal“. Dennochwurde er in den letzten Monaten häufig als Kandidat genannt – vor allem dann, wenn sich die Kardinäle nicht einigen konnten.

Auch Fancis Arinze, 72 Jahre alt, steht hoch im Kurs. Der gebürtige Nigerianer
und erfahrene Kurienkardinal könnte der erste farbige Papst werden. Sein
Name ist seit Jahren als einziger Afrikaner im Gespräch. Einige Kritiker jedoch denken, die Zeit wäre noch nicht reif dafür.

Außer diesen zwei Kardinälen stehen noch weitere Kardinäle auf der Liste der „möglichen Päpste“. Wer es wird, steht aber noch in den Sternen und wird vermutlich eineÜberraschung werden.

Quellen: Stern Online | Focus Online | N-TV

Kommentieren