Wird unser Wasser knapp?

Dürreperioden sind in der Türkei, in Spanien und Italien keine Seltenheit. Nunwarnen Experten auch in Deutschland vor leeren Stauseen, ausgetrockneten Flussbetten und verdorrten Feldern.

Jörg Rechenberg arbeitet beim Umweltbundesamt und sagt, dass die Sommerniederschläge im Osten Deutschlands schon bald aussetzen könnten, insofern die Prognosen zum Klimawandelzutreffen. Die daraus resultierenden Folgen lesen sich nicht erfreulich: Landwirtschaft, sowie Schifffahrt würden häufiger auf dem Trockenen liegen. Ebenso würde die Kühlung vonKraftwerken in solchen Fällen ein enormes Problem mit sich bringen.

Trinkwasserversorgung ist gesichert

Nach Angaben von Jörg Rechenberg sei die Trinkwasserversorgung jedoch nicht in diesem Ausmaß betroffen. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern weist Deutschland eine rechtgute Bilanz auf. Die Deutschen nutzen laut Statistik gerade einmal 36 Milliarden Kubikmeter, von den rund 188 Milliarden verfügbaren Kubikmetern an Wasser.

Deutschland spart

Auch wenn es den meisten Bürgern nicht bewusst ist, sollte hervorgehoben werden, dass der deutsche Bundesbürger zu den sparsamsten in Europa gehört. So ist der Pro-Kopf-Verbrauch seitden 70er Jahren um 36 Liter gesunken. Den größten Anteil an diesem Erfolg haben unter anderem die neuen, sparsamen Technologien.

Trotz dieser Tatsache trägt unser Land einen Teil zur weltweiten Wasserkrise bei. „Vor allem durch unsere Importe wasserintensiver Produkte tragen auch wir unseren Teil zurallgemeinen Wasserknappheit bei“, sagt Stephan Gunkel vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND). Einigen Umweltorganisationen zu Folge sollen beispielsweise in einemKilogramm raffiniertem Zucker 1.500 Liter Wasser stecken. Würde man nun den virtuellen Pro-Kopf-Verbrauch des Bundesbürgers berechnen, kommen nach seiner Rechnung über 4.000 LiterWasser heraus.

Dürreperioden am Mittelmeer mit deutschen Folgen

Sollte es am Mittelmeer zu einer Dürreperiode kommen, hätte die laut WWF katastrophale Folgen. Es drohen Landflucht, der Ende des Tourismus oder sogar ein Kollaps der Agrarwirtschaft.

Wie kann man dagegen vorgehen?

In erster Linie ist es wichtig, eine weltweit nachhaltigere Bewirtschaftung der Ressourcen sicherzustellen, sagt Sebastian Schönauer vom BUND. Ebenso sollen Anpassungsstrategien im Fall einereintretenden Wasserknappheit geschaffen werden. „Wir müssen uns einen Plan machen, wie die verschiedenen Wassernutzer den Herausforderungen des Klimawandels begegnen sollen -hier stehen wir noch ganz am Anfang“, betonte Rechenberg.

Quelle: Welt.de

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