Julian Assange, der sich vor einer Woche der Polizei gestellt hat, kommt aufgrund des Einspruchs der schwedischen Staatsanwaltschaft nun doch nicht aus dem Gefängnis frei. Unterstützer sammelten 235.000 Euro Kaution für den Wikileaks-Gründer. In zwei Tagen wird entschieden.
Nach einer Woche Haft hat das Amtsgericht des englischen Westminster die Freilassung Assanges gegen eine Kaution von umgerechnet 235.000 Euro zugestimmt. Zehn Prominente stellen das Geld zur Verfügung, zwei weitere Personen unterstützen Assange mit einer Bürgschaft in Höhe von 47.000 Euro. Somit kann sich das prominenteste Gesicht der Whistleblower-Plattform Wikileaks vorerst wieder seiner Arbeit widmen.
Strenge Auflagen
Doch lässt ihn das Gericht nur unter strengen Auflagen frei. Von 10 bis 14 Uhr und 22 bis 2 Uhr hat der gebürtige Australier Ausgangssperre. Auch sein Pass wurde eingezogen und um 18 Uhr muss er sich täglich bei einer Polizeidienststelle melden. Der 39-Jährige muss zudem fortan eine elektronische Fußfessel tragen.
Schweden will Assange
Schweden will so schnell wie möglich die Auslieferung von Assange. Ihm werden Sexualdelikte vorgeworfen, wegen derer er vor Gericht aussagen soll. Er selbst beteuert seine Unschuld und geht weiterhin von einer Verschwörung aus. Für ihn ist das ganze Verfahren eine Intrige.
Update (14.Dezember, 18:30 Uhr): Vertreter der schwedischen Staatsanwaltschaft legten kurz vor Ablauf der Frist Einspruch gegen das Urteil ein. Das Londoner Gericht hat nun 48 Stunden Zeit, um über die Berufung zu entscheiden.
Quelle: Faz.net | Spiegel.de