16 Tote bei Amoklauf in Winnenden

Schreckliche Szenen in Winnenden: Ein 17-Jähriger hat am Mittwochmorgen in einerRealschule zwölf Menschen getötet. Auf der anschließenden Flucht tötete er drei weitere Menschen, ehe er von der Polizei knappe 40 Kilometer vom Tatort entfernt erschossenwurde.

Der Albtraum begann gegen 9:30 Uhr. Tim K. betrat seine ehemalige Schule, die Albertville-Realschule im Baden-Württembergischen Winnenden. Schwarz gekleidet stürmte er zweiKlassenräume und eröffnete scheinbar wahllos das Feuer. „Der Täter hat einfach um sich geschossen“, erklärte ein Polizeisprecher.

Eine Schülerin der Realschule schilderte ihre Erlebnisse: „Wir waren im Computerraum. Auf einmal haben wir dann Schläge gehört und dann ist unsere Lehrerinrausgegangen, hat nachgeschaut und hat einfach die Türe zugemacht. Und später haben wir dann von einer anderen Lehrerin Bescheid bekommen, dass ein Amokläufer einen Aufstand gemachthat und dann haben wir ein Zeichen gekriegt von einem Polizisten, dass wir rausgehen sollen zum Schwimmbad.“

Die Flucht

Nach dem Blutbad in der Schule machte sich der Täter auf die Flucht. Dabei erschoss er einen weiteren Menschen und zwang einen Autofahrer, ihn nach Wendlingen zu fahren. Hier entließ erseine Geisel in die Freiheit und es kam zu einem Schusswechsel mit der Polizei.

Dabei wurden zwei weitere Passanten von Tim K. getötet, bis schließlich derAmokläufer von der Polizei tödlich getroffen wurde. Mehrere Schüler, Passanten sowie zwei Polizisten wurden bei den Vorkommnissen teils schwer verletzt. Die neun Schüler unter den16 Opfern des Amoklaufes waren zwischen 14 und 15 Jahre alt.

Welche Motive?

Noch stehen die Behörden vor einem Rätsel, da sich keine klaren Motive erkennen lassen. Der Kultusminister von Baden-Württemberg, Helmut Rau, teilte mit, dass es sich bei demSchützen um einen „völlig unauffälligen“ Menschen gehandelt haben soll. Nach seinem erfolgreichen Abschluss an der Albertville-Realschule begann er eineAusbildung. Aufmerksamkeit erweckte er bei den Behörden oder anderen Stellen „nie in irgendeiner Form“, so Rau weiter.

Klar ist hingegen, dass die Eltern des jungen Mannes vollkommen legal mehrere Waffen besitzen. Bei der Durchsuchung des elterlichen Hauses stellte die Polizei das Fehlen einer der Waffen fest.

Bundespräsident Horst Köhler teilte in einer ersten Stellungnahme sein Mitgefühl mit: „Mit Entsetzen und Trauer haben meine Frau und ich von dem Amoklauf in Winnendenerfahren. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien und Freunden. Wir fühlen uns mit ihnen in diesen schweren Stunden tief verbunden.“

Quellen: Spiegel.de | N24.de

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