Auch an der CeBIT ging die aktuelle Wirtschaftskrise nicht ohne weiteres vorbei. Nicht nurfehlende Aussteller und die auffallend vielen Freiflächen in den Messehallen waren ein klarers Indiz dafür: In diesem Jahr strömten auch deutlich weniger Besucher nach Hannover. Auchabsolute Neuheiten suchte man vergeblich.
Das Centrum für Bürokommunikation, Informationstechnologie und Telekommunikation (kurz CeBIT – eigentlich ein furchtbar langweiliger Name, findet ihr nicht?) schloss am 8. März seinePforten. Zeit also für die Messeleitung, Bilanz zu ziehen. Die weltgrößte Computermesse konnte dabei vor allem auch die Wirtschaftskrise nicht ganz ausblenden. ZusammengestricheneMessebudgets sorgten dafür, dass viele Unternehmen gar nicht erst nach Hannover anreisten. Große Lücken entstanden so in einigen Messehallen. Andere Unternehmen, so zum Beispiel Intel,mieteten sich – zusammen mit der Electronic Sports League – gleich eine ganze Halle, um die Intel Extreme Masters in World of Warcraft und Counter-Strike auszutragen. Auch die RauteMusik-Redaktionwar für euch am vergangenen Wochenende vor Ort, um sich ein Bild von der CeBIT zu machen.
4.300 Aussteller weniger und auch eine Vielzahl an Besuchern blieb aus
Etwa 4.300 Aussteller hatten sich in diesem Jahr eine Standfläche auf der CeBIT gemietet. Dies entspricht einem Einbruch von rund einem Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig ist es auchder tiefste Stand seit 1990. Bedeuten weniger Aussteller allerdings gleich, dass weniger Besucher zur weltgrößten IT-Messe strömen? Man könnte es zumindest meinen. In den erstenTagen herrschte eine gähnende Leere in den Messehallen. Nachdem der erste Tag schon nicht so gut zu laufen schien, versprachen die darauf folgenden Tage nicht sehr viel mehr. Und doch, siekamen. Die Messebesucher, die man noch am ersten Tag suchen musste, standen mit einem Tag Verspätung dann vor den Toren der Deutschen Messe in Hannover.
Trotz allem, dass sich die Besucherzahlen doch noch erheblich angehoben haben, blieb es ein kleiner Rückschlag für die Veranstalter. Mit 400.000 Besuchern, die zur 24. CeBIT angereistwaren, verzeichnete die Computermesse rund 100.000 Gäste weniger als noch im vergangenen Jahr.
Auch wenn ich persönlich die ersten Messetage aus beruflichen Gründen völlig verpasst habe, kann ich von gähnender Leere nicht unbedingt berichten: Die Messehallen waren zumindestam Samstag weitestgehend gut gefüllt. Insbesondere Halle 22, in der die Intel Extreme Masters zusammen mit Intel und der ESL gastierten, herrschte reger Publikumsverkehr. Immerhin gab es da auchwas zu sehen: eSports vom Feinsten. Was es allerdings überall nicht zu sehen gab, waren Neuheiten, die das Potenzial gehabt hätten, jemanden wie mich sprichwörtlich vom Hocker zuhauen.
Messeleitung dennoch zufrieden
Trotz der leichten Einbußen, die die CeBIT in diesem Jahr einstecken musste, gibt sich die Deutsche Messe AG als Betreiberin zufrieden. Trotz aller Schwarzmalerei im Voraus seien dennoch vieleUnternehmen angereist, die durch ihre Anwesenheit Stärke demonstriert haben. Und am Ende ist es der Fachbesucheranteil, der ausschlaggebend für den Erfolg einer Business-Messe – wie derCeBIT – ist. Denn in diesem Bereich konnten die Veranstalter im Vergleich zum Vorjahr nochmals zulegen, wie CeBIT-Chef Ernst Raue angab.
CeBIT 2010 ein Tag kürzer
Die nächste CeBIT findet vom 2. bis 6. März 2010 statt und ist damit einen Tag kürzer als in diesem Jahr. Den Sonntag wolle man nicht mehr für die Messe nutzen. So könntenPersonalkosten eingespart werden und die Mitarbeiter der teilnehmenden Aussteller würden darüber hinaus gleich am Montag wieder ihre reguläre Arbeit aufnehmen können. DieKürzung der CeBIT erfolgte auf Wunsch der Aussteller hin.
Quelle: heute.de
© Lars Haise