Teleskopsonde Kepler ins All gesandt

Sind wir wirklich so einsam im Weltall wie wir immer angenommen haben? Diese Frage sollnun die Raumsonde Kepler beantworten, die in der Nacht zum Samstag vom Weltraumbahnhof Cap Canaveral gestartet ist.

Die nach dem Astronomen Johannes Kepler benannte Teleskopsonde Kepler startete Freitagnacht um 04:49 Uhr unserer Zeit vom Weltraumbahnhof Cap Canaveral in Florida aus. Sie wurde von einerTrägerrakete ins All gezogen und dort auf ihre Umlaufbahn gebracht. Der Start lief einwandfrei und ohne technische Schwierigkeiten oder Wetterprobleme ab. „Wir werden sichernicht E.T. finden, aber gewiss E.T.s Heimat, indem wir nach all den Sternen schauen“, sagte Bill Boruki, einer der führenden Wissenschaftler der Mission, einige Stunden vor demStart.

Was Kepler alles kann

Kepler ist die erste Raumsonde, die sich speziell auf die Suche nach erdähnlichen Planeten und Sternen macht. Sie wird nach Himmelskörpern suchen, die wie die Erde mit dem richtigen Abstandum ihre Sonne kreisen und so die richtigen Temperaturen und Verhältnisse für Wasser schaffen: eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Existenz von Leben.

Wenn Kepler in dreieinhalb Jahren wieder zurück zur Erde kommen wird, hoffen sichAstronomen ein Bild davon machen zu können, wie selten so etwas wie unsere Erde in der Milchstraße vorkommt.

An Bord der Kepler ist die größte Kamera, die man je in den Weltraum befördert hat. Mit 95 Megapixeln ist sie 4,6 mal 2,8 Meter groß.

Außerdem ist das Teleskop der Kepler so stark, dass es von seiner Position im All eine Person in einer kleinen Stadt auf der Erde sehen könnte, während diese ein Licht im Hausausschaltet. Mit rund 478 Millionen Euro hat das Projekt auch einen stolzen Preis.

100.000 Himmelskörper sollen untersucht werden

Kepler wird sich hauptsächlich in den Sternenbildern Schwan und Lyra umsehen und in etwa 100.000 Himmelskörper untersuchen. Es wird erwartet, dass an die 100 neue Planeten ausfindig gemachtwerden, von denen vielleicht dutzende in der richtigen Zone um ihre Sonnen kreisen. Nach Leben selbst wird die Kepler allerdings nicht forschen.

„Vielleicht sind wir auf der einzigen Erde. Ich denke, das wäre eine sehr schlechte Antwort, weil ich nicht in einem leeren Universum leben möchte, in dem wir das Bestesind, das es gibt.“, erklärte der Leiter der NASA-Wissenschaftsabteilung Ed Weiler.

Bereits mehr als 300 sogennante Exoplaneten, die um fremde Sonnen kreisen, haben Astronomen in den letzten Jahren entdeckt. Die meisten sind allerdings ähnlich wie Jupiter, unbewohnbare,heiße Planeten.

Quellen: tagesschau.de, nasa.gov, [2]

Bilder:
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