Die längste Internetparty ist vorbei

Wir schreiben das Jahr 1998. Ein neues Format startet auf NBC Europe mit jungen und neuen Gesichtern.Ausgerufen wurde die längste Internetparty der Welt, hervor ging letztlich der erste TV-Sender rund um die Themen eSports, Gaming und Digital Lifestyle. Jetzt ist die längste Internetpartyvorbei, GIGA wird Ende März 2009 eingestellt.

Von 1998 bis heute haben sich zwischenzeitlich auch einige Male die Geschäftsverhältnisse rund um den Gaming-Sender GIGA geändert. Während man unter NBC mit einem festenProgrammfenster startete, wuchs aus einem Format ein neuer Fernsehsender heraus. Nachdem sich NBC aus dem Geschäft von und mit GIGA zurückgezogen hat, sprang vor einigen Jahren derBetreiber der Electronic Sports League, die Turtle Entertainment GmbH ein, bis sich dann schließlich im Januar 2008 die Premiere AG den Zuschlag gesichert hat, nachdem sich auch Turtle wegenmangelndem kommerziellen Erfolg aus dem Geschäft zurückgezogen hatte.

Das Jahr 2008 war für Premiere nicht besonders einfach, oder sagen wir besser: Es war katastrophal. Nach der betriebsinternen Krise rund um gefälschte Abonnentenzahlen, woraufhin derAktienkurs stark einbrach, leidet das Unternehmen mittlerweile – wie viele andere Firmen – unter der Finanzkrise. Auch die Verhältnisse im Vorstand haben sich zwischenzeitlich verändert,weshalb man sich in Zukunft wieder auf das wesentliche Geschäftsfeld – das Bezahlfernsehen (Pay-TV) – konzentrieren will.

Blog-Eintrag von GIGA-Geschäftsführer Stephan Borg

In einem Eintrag des GIGA-Blogs gab der Geschäftsführer der GIGA Digital Television GmbH, Stephan Borg, bekannt, dass ab März 2009 das Programm von GIGA eingestellt wird. Die PremiereAG möchte sich künftig wieder mehr auf das bereits benannte Kerngeschäft konzentrieren und das, obwohl es mit GIGA in den vergangenen Monaten wieder bergauf ging. „Fast 2,5 Mio. Visits zählte die IVW im Januar. Das ist seit Beginn der Wiederaufnahme GIGAs in die IVW-Zählung der höchste Wert. Danke dafür“, so Borg im GIGA-Blog.Mit der besonders starken Verknüpfung von Internet und Fernsehen habe man insgesamt sogar das beste Geschäftsergebnis der letzten zehn Jahre erzielt.

Trotz der Erfolge waren die Aussichten für ein weiteres Bestehen des Gaming-Senders nicht besonders rosig. Der Werbemarkt für Fernsehen beutelt nicht nur die kleinen Spartensender, auchgroße Medienanstalten haben mit der großen Zurückhaltung potenzieller Werbekunden zu kämpfen. Diese Entwicklung muss nicht zwangsläufig auf die Finanzkrisezurückgeführt werden. Das wäre auch viel zu einfach. Auch der Siegeszug des Internets spielt in diese Rechnung mit rein.

Probleme insbesondere im Gaming-Bereich

Gerade im Gaming-Bereich sieht Stephan Borg große Probleme. Dort sei der klassische Werbemarkt auch im Bereich der Printmedien deutlich geschrumpft. Borg: „Das heißt inKurzform: GIGA hat seit Einführung der neuen Struktur zwar stark zugelegt, wird den Herausforderungen – gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise – aber nicht gewachsen sein.“

Zukunft von GIGA.de noch offen

Unklar ist derweil noch die Zukunft der Internetseite GIGA.de. Wie Stephan Borg in seinem Blog-Eintrag angibt, wird momentan mit möglichen Partnern verhandelt, um so zumindest dieCommunity-Seite weiter erhalten zu können.

Quelle: fragster.de

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