Man könnte beinahe von einer unendlichen Geschichte zwischen Microsoft und demWettbewerbsrecht der Europäischen Union sprechen. Nachdem den Redmondern vor einigen Jahren eine Millionen-Strafe auferlegt wurde, steht nun der nächste Streit mit Brüssel vor derTür.
Nachdem die Integrierung des Windows Media Players in das Betriebssystem Windows bereits für Ärger gesorgt hat, haben es die Wettbewerbswächter der Europäischen Union dieses Malauf den Internet Explorer abgesehen. Der seit 1996 fest in das Betriebssystem integrierte Webbrowser soll laut EU gegen das europäische Wettbewerbsrecht verstoßen, da dadurch andere Browserausgeschlossen würden.
Eine Beschwerde aus Norwegen
Das neue EU-Verfahren gegen Microsoft geht auf eine Beschwerde des norwegischen Browserherstellers Opera zurück. Die Argumentation gegen den Internet Explorer ist dabei aber eine Ähnliche,wie sie bereits gegen den Windows Media Player angewandt wurde. Damals endete der Streit mit einer hohen Millionenstrafe gegen Microsoft (497,2 Millionen Euro).
Laut EU seien die im US-Kartellverfahren von 2002 erlassenen Strafen und Auflagen nicht mit europäischem Recht in Einklang zu bringen. Microsoft erklärte dagegen seine Geschäfte invölliger Übereinstimmung mit dem EU-Recht zu führen. Microsoft will das eingegangene Schreiben der Europäischen Union nun analysieren und innerhalb der nächsten zwei Monateeine Stellungnahme zu den Vorwürfen verfassen.
Ob der neuste Streit ebenfalls mit einem millionenschweren Bußgeld enden wird, bleibt abzuwarten.
Quelle: golem.de