Die Krise schreckt ab, High-Tech-Geräte verstauben, der Yen steigt im Wert. Sonys Verlust liegt voraussichtlich bei über 800 Mio. Euro – ein Einschnitt in der Geschichte des japanischen Konzerns. Der Konkurrenz geht es nicht anders.
Der Elektronik- und Medienkonzern Sony wird einem Zeitungsbericht zufolge große Verluste aufweisen: Die Höhe des Verlustes für das bald endende Geschäftsjahr soll 100 Mrd. Yen, also umgerechnet 830 Mio. Euro betragen. Eine japanische Wirtschaftszeitung unterstützt sogar die Befürchtungen vieler Unternehmer weltweit: Wahrscheinlich ist, dass die Verkaufszahlen aufgrund der Finanzkrise weiter zurückgehen und der Minus-Betrag sogar noch höher ausfällt. Wie bei vielen Firmen geht auch bei der Sony Corporation ein Geschäftsjahr bis März. Der tatsächliche Geschäftsverlauf bleibt also abzuwarten – optimistisch ist niemand.
Nach 14 Jahren das erste Mal Verlust
Für Sony ist die inoffizielle Zwischenbilanz ein Einschnitt in der Firmengeschichte. Erst einmal zuvor hat der Konzern Verlust eingefahren – das ist 14 Jahre her. In der Tat hat sich die schlechte Umsatzentwicklung erst in den letzten Monaten gezeigt. Im letzten Geschäftsjahr hatte Sony noch 475 Mrd. Yen Gewinn gemacht. „Ich wünschte, ich könnte Ihnen sagen, dass wir unempfindlich gegen die Rezession sind“, lautete der einzige Kommentar von Sony-Chef Howard Stringer. Sony reagiert auf die Krise mit gewaltigem Stellenabbau und Investitionskürzungen.
Die Finanzkrise erwischt Japan
Dermaßen bedrückt ist die Stimmung bei vielen Konzernen und etablierten Marken. Gerade in Japan leidet die Firmenwelt unter der Finanzkrise. Die Anschaffung neuer Elektronik-Geräte erscheint vielen Konsumenten in Anbetracht der globalen finanziellen Lage nicht wichtig bzw. notwendig. Die japanische Währung ist stark – die vielen japanischen High-Tech-Produkte werden dadurch im Ausland teuer. Für all diejenigen, die durch die Finanzkrise vorsichtige Käufer geworden sind, zählt jedoch der günstige Preis.
Auch die Aktien der Marke Canon verlieren daher an Wert. Konzernchef Fujio Mitari sagte, das Geschäftsjahr laufe „enttäuschend“, und auch das kommende werde „schwierig“.
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Quelle: FTD.de
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