125 Jahre Fernsehen

Am 6. Januar 1884, also vor genau 125 Jahren, erhielt der junge Tüftler Paul Nipkowdas Patent für ein elektrisches Teleskop, aus dem sich der Fernseher entwickeln sollte. Trotzdem kennt ihn heutzutage kaum jemand – sein persönlicher Erfolg blieb aus.

Noch als Student erfand Paul Nipkow die nach ihm benannte Nipkow-Scheibe, welche später die Frühgeschichte des Fernsehers ankurbelte. Angeblich inspiriert von einer Petroleumlampe kam erals Erster auf die Idee mit einer spiralförmig gelochten Scheibe ein Bild in Punkte zu zerlegen. Nipkow selber hatte das Ziel einer praktischen Realisierung jedoch nie verfolgt und so verfieldas Patent 15 Jahre später wieder. Der Erfinder brach sein Studium in Mathematik und Naturwissenschaften ab.

Erster deutscher TV-Sender: „Paul Nipkow“

Während Nipkow arm blieb und das Patent auslaufen ließ revolutionierten Röhrenverstärker nach dem Ersten Weltkrieg die Kommunikation der Masse. Andere Wissenschaftler griffenNipkows Projekt auf und führten es fort, bis daraus der Fernseher entstand. Nachträglich wird das Datum des Patent-Erhalts als Geburtsstunde des Fernsehens bezeichnet. Erst im Alterarbeitete Paul Nipkow wieder an dem „Teleskop zur elektrischen Wiedergabe leuchtender Objekte“. Der erste deutsche TV-Sender wurde nach ihm benannt. John Logie Baird war es aber, der schließlichden Farbfernseher erfand.

HDTV gab es bereits 1989

1959 kam der erste volltransistorisierte Fernseher auf den Markt – Marke: Sony. Viele Jahrzehnte gab es nur das öffentlich-rechtliche Fernsehen. 1984 ging das Privatfernsehen an den Start: Sat.1 (damals PKS) und RTL fingen an zu senden. Bereits fünf Jahre später, im Jahr 1989, trat HDTV im Rahmen eines EU-Projekts in Kraft.

Online-Videos erobern die Fernseher

Heutzutage gehört der Fernseher zum Haushalt dazu – in nicht wenigen Häusern gibt es pro Zimmer einen. Zu größtenteils erschwinglichen Preisen gibt es eine riesige Auswahlunterschiedlicher Marken mit verschiedenen Kriterien. Meldungen über neue Sender sind längst keine Besonderheit mehr. Stattdessen beschäftigt man sich mit Studien aus dem Alltag desFernsehzuschauers und den neuesten Technologien. So wurde gerade erst gemeldet, dass nach Panasonic jetzt auch Samsung YouTube per integriertem Breitband-Internetzugang auf den Fernseher holt.Passend dazu lautet eine weitere junge Meldung, dass der Online-Videokonsum der US-Amerikaner von Oktober 2008 auf November 2008 um 34 Prozent gestiegen ist. 12,7 Milliarden Videos haben diese alleinim besagten Monat geschaut.

Beobachtet man die Medien und Gesprächsrunden hierzulande, lässt sich vermuten, dass wir Deutschen ähnlich fleißig vor dem Fernseher und Computer bewegte Bilder genießen. ObDVD oder Blu-ray, ob Film oder Doku, Nachrichten oder Casting-Show – wir sagen: Danke, Paul Nipkow. Und Glückwunsch allen beteiligten Tüftlern zum Jubiläum.

Quelle: heise.de 1 | 2 | 3

Bildquellennachweis:
Wikipedia

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