Die Lage im Süden Israels spitzt sich weiter zu. Luftangriffe der Israelis auf denGazastreifen werden mit Raketenbeschuss durch die Palästinenser beantwortet. Vieles deutet auf den Einmarsch israelischer Truppen in das betroffene Gebiet hin und die Zahl der Opfer steigtweiter.
Während die Europäische Union am Dienstag auf einem extra einberufenem Krisentreffen Stellung zu den aktuellen Geschehnissen im Nahen Osten beziehen und sich über Möglichkeitenzur Beilegung der Eskalation beraten will, gehen die Luftangriffe der israelischen Armee und die Vergeltungsschläge der Palästinenser weiter.
Keine Waffenruhe in Sicht
Der Innenminister Israels, Meir Schitrit, beurteilte die Lage: „Es gibt keinen Raum für eine Waffenruhe“ und verdeutlicht damit, dass das klargesteckte Ziel derisraelischen Regierung noch nicht erreicht ist. Bevor der Beschuss israelischen Territoriums mit Raketen aus dem Gazastreifen heraus nicht gestoppt ist, werden die Angriffe fortgesetzt werden.Jegliche Möglichkeit der Palästinenser Israel anzugreifen soll dauerhaft unterbunden werden. Als starker Gegenspieler Israels fällt die islamistische Organisation Hamas ins Visier derisraelischen Angriffe.
Um die Hamas, welche seit 2006 auch als politische Partei von sich reden macht, zu schwächen setzen die Israelis auf massive Luftangriffe. Ministerien, Waffenfabriken oder andere Einrichtungender Hamas sollen so zerstört werden. Ein Einmarsch israelischer Truppen in den Gazastreifen wird unterdessen immer wahrscheinlicher. „Die Bodentruppen sind bereit. Im Momentjedoch greifen wir ausschließlich aus der Luft oder vom Meer aus an“, so eine Armeesprecherin.
Die Antwort der Hamas
Bei den bisherigen Angriffen kamen 350 Palästinenser zu Tode. Nach Angaben der UNOwaren mindestens 62 von ihnen Zivilisten. Insgesamt wurden bereits mehr als 1400 Palästinenser verletzt. Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen sind mit der Eskalation desKonflikts vollkommen überfordert und können den Menschen nur begrenzt Hilfe leisten. Aufgrund der angespannten Lage öffnete Israel die Grenze, um Lastwagen mit dringend benötigtenHilfsgütern in das Gebiet zu lassen.
Die Hamas reagierte ihrerseits auf die Angriffe der israelischen Streitkräfte mit dem Einsatz von Raketen und Mörsergranaten. Grenznahe israelische Städte wurden von mehr als 200Geschossen getroffen und vier Israelis wurden dabei getötet. Verhandlungen kommen für die Hamas, die an der Existenz Israels zweifelt, nicht in Frage.
Israels Verteidigungsminister lässt ebenfalls die Säbel rasseln und will alles daran setzen die Strukturen der Hamas zu beseitigen. Für ihn ist es ein „Krieg bis zumbitteren Ende“.
Quellen: Spiegel.de | ZDF.de