Jahresrückblick – Das war der November 2008

Viel Positives ist im November geschehen: Lewis Hamilton wird der jüngste Weltmeisterder Formel-1-Geschichte und Barack Obama der erste schwarze Präsident der USA. Die Vereinigten Arabischen Emirate eröffnen mit dem größten Feuerwerk der Geschichte eine palmenförmige Insel, dennoch hatte der November auch seine Schattenseiten.

Terror in Indien

Bei einer Serie von Terroranschlägen hielten zehn gut ausgebildete und bewaffneteTerroristen die indische Metropole mehr als 60 Stunden lang in Atem. Neben dem Bahnhof wurde unter anderem auch das bei Ausländern sehr beliebte Hotel Taj Mahal Palace Ziel der Angriffe. Dieschlecht ausgestatteten Sicherheitskräfte der Stadt hatten ihnen nichts entgegenzusetzen. Erst am dritten Tag gelang es Kommandotruppen der indischen Armee die Lage unter Kontrolle zu bringenund auch die letzten Geiseln und verschanzten Zivilisten zu befreien. Offenbar wurden gezielt amerikanische, sowie britische Staatsangehörige und Juden ins Visier genommen. Die Terroristen, diesich im Laufe der 60 Stunden mehrfach per Handy meldeten gaben sich selbst als Islamisten aus. Die Angriffe seien Vergeltung für die Zerstörung der Babri-Moschee, sowie für dieUnterdrückung und die Ermordung von Muslimen in Indien. Am Ende des 60-stündigen Terrorangriffs waren mindestens 195 Menschen ums Leben gekommen.

Barak Obama wird der 56. Präsident der USA

Barack Obama geht als Sieger der 56. Wahl zum Präsidenten derVereinigten Staaten von Amerika hervor. Damit ist er der erste schwarze Präsident der Geschichte Amerikas. Im Vorfeld der Wahlen deuteten bereits alle Umfragen auf einen Sieg des Demokraten hin.Dass er jedoch mit einem derartigen Vorsprung an Wahlmännern gewinnen würde, hatte selbst Experten überrascht. Barack Obama wird es als Präsident und Erbe der Bush-Regierung nichtleicht haben. Zu seinen wichtigsten Aufgaben wird eine Lösung der andauernden Finanzkrise, die sich auch im November weiter ausgeweitet hat, gehören. Unter diesem Gesichtspunkt bedarf esvornehmlich einer schnellen Rettung der zusammengebrochenen amerikanischen Automobilindustrie.

Proteste in Thailand

Aus Protest gegen die amtierende Regierung blockierten Demonstranten die beidenFlughäfen der Stadt Bangkok. Der Luftverkehr brach daraufhin zusammen und tausende Touristen saßen tagelang fest. Premierminister Somchai Wongsawat lehnte die Forderungen der Oppositionnach einer Auflösung des Parlaments und der Ausrufung von Neuwahlen ab. Die Anhänger der Volksallianz für Demokratie erklärten ihre Proteste solange fortsetzen zu wollen, bis dieRegierung zurück getreten ist. Unterstützung erhielten sie dabei indirekt von den Sicherheitskräften des Landes. Armeechef Anupong Paojinda erklärte, dass Neuwahlen die einzigeLösung der Situation seien.

Neuwahlen in Hessen

Nachdem vier Abgeordnete der SPD-Fraktion des Hessischen Landtags auf einer Pressekonferenzerklärt haben, Andrea Ypsilanti nicht zur hessischen Ministerpräsidentin zu wählen, scheiterte sie mit ihrem Vorhaben sich mit den Stimmen der Grünen und der Linken zurMinisterpräsidentin wählen zu lassen. Den Abweichlern aus den eigenen Reihen wurde nach dieser Erklärung mit Parteiausschluss gedroht. Dabei soll jeder Abgeordnete einzig seinemGewissen verpflichtet und nicht den Machtgedanken seiner Partei untergeordnet sein. Der hessische Landtag beschlosss eine Auflösung und machte den Weg für Neuwahlen am 18. Januar 2009 frei.Andrea Ypsilanti erklärte ebenfalls ihren Rücktritt und wird im Januar nicht mehr kandidieren.

Schuleinsturz auf Haiti

Beim Einsturz einer Schule in Pétionville bei Port-au-Prince kamen mindestens 82 Schüler und Lehrer zu Tode, 107 wurden zum Teil schwer verletzt. Das dreistöckige Gebäudestürzte zu dem Zeitpunkt ein, als Bauarbeiter gerade dabei waren es um eine Etage zu erweitern. Ersten Ermittlungen zufolge soll der Umbau nicht sachgemäß durchgeführt wordensein. In der Schule wurden bis zu 700 Kinder und Jugendliche unterrichtet.

Tote auf russischem U-Boot

An Bord des russischen Atom-U-Bootes „Nerpa“ im Japanischen Meerkamen wegen einer Fehlfunktion der Feuerlöschanlage mindestens 20 Menschen ums Leben. Im Gegensatz zu europäischen oder amerikanischen Schiffen verwenden die Russen in ihrenFeuerlöschsystemen immer noch das für den Menschen extrem gefährliche Gas Freon. Nach Angaben der zuständigen russischen Behörden hat offenbar eines der Opfer versehentlichdas Löschsystem ausgelöst. Wie es dazu kommen konnte ist noch immer unklar.

Linken Politiker lässt Wikipedia.de sperren

Der Linken Politiker Lutz Heilmann erwirkt eine einstweilige Verfügung gegen Wikipedia und lässt die Domain wikipedia.de sperren. Diese Domain verweist sonst auf die Hauptseite der deutschsprachigen Wikipedia Version. In der Begründung heißt es, dass er sichin den Angaben über seine Vergangenheit in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt sieht. Heilmann war in der DDR als Personenschützer hauptamtlicher Mitarbeiter der Stasi, wieUnterlagen aus der Zeit eindeutig belegen. Offiziell zugeben hat es der Politiker allerdings erst 2005 nach Recherchen des Spiegel. Bis heute stand in seiner offiziellen Biografie auf den Seiten desSchleswig-Holsteinischen Landtages nur: „verlängerter Wehrdienst (Personenschutz MfS)“.

Neue Insel vor Dubai und ein Tanker für Piraten

Mit dem größten Feuerwerk der Geschichte wird die künstliche Insel PalmJumeirah eröffnet. Fast zeitgleich entführten somalische Piraten den Tanker „Sirius Star“, welcher Rohöl im Wert von ca. 80 Millionen Euro an Bord haben soll.Nach diesem Überfall wurde verstärkt gefordert, eine bessere Überwachung des wichtigen Seehandelsweges zu gewährleisten. Im letzten Jahr konnte eine stetige Zunahme anÜberfällen und Kaperungen von Handelsschiffen verzeichnet werden. Die Bundesregierung erwägt sich an einem europäischen Mandat zum Schutz der Schifffahrtswege um Somalia zubeteiligen.

Quelle: wikipedia.org

Bilder:
wikipedia.org 1, 2, 3, 4, 5, 6
andrea-ypsilanti.de

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