Nicht alles was wir hören und sehen entspricht den Tatsachen. Presseinformationen,ganz gleich wie sie zu uns gelangen, sind oftmals nicht ausreichend recherchiert oder sogar bewusst falsch berichtet. Mit ein bisschen Geschick kann man meistens schnell erkennen was richtig, undwas falsch ist.
Es gibt viele Möglichkeiten wie wir uns Tag für Tag manipulieren lassen. Ziel der Manipulationen ist es, uns auf die Meinung des Verfassers, oder einer Person die dahinter steht zu lenken.Meistens geht es darum uns bewusst auf eine Meinung einzuschwören, die wir dann als unsere eigene Meinung vertreten. Dabei wird uns zu verstehen gegeben, dass es genau so ist wie wir es geradegelesen haben oder es auf Bildern und im Fernsehen angeblich selbst mit eigenen Augen gesehen haben.
Ein schönes Beispiel hierfür ist die Werbung. Mit großartigen Anzeigen in Prospekten soll uns gesagt werden, dass das umworbene Produkt das Beste und Neueste ist und es nirgendwo sogünstig zu haben ist, wie bei dem werbenden Unternehmen. Die richtigen Farben, Hinweispfeile und Bilder unterstützen das ganze zusätzlich.
Manipulation mit Bildern
Helmut Kohl und Madonna in tiefer Intimität, Staaten die mit ihren frei erfundenen militärischen Muskeln prahlen oder die gezielte Verunglimpfung bestimmter Personen und Staaten.
All diese Szenarien lassen oder ließen sich bereits durch die Manipulation von Bildern realisieren und gaukeln dem Betrachter eine angebliche Wahrheit vor, um bei ihm eine bestimme Reaktionhervorzurufen. Dabei ist es egal, ob es sich um Angst, Irritation oder die Absicht das eigene Medium ins Gespräch zu bringen, handelt. Zur Not auch mit der Verfälschung von Tatsachen.
Neben der oftmals angewandten Variante der Manipulation des Lesers durch das Einfügen oder Löschen bestimmter Bildbereiche, kann auch die die Platzierung eines Fotos gezielt Reaktionenhervorrufen und den Betrachter manipulieren.
Beispielhaft hierfür sind insbesondere die zahlreichen Boulevardblätter, diedurch geschicktes Positionieren ihres Bildmaterials die Aufmerksamkeit des Lesers auf bestimmte Themenbereiche und Aussagen lenken wollen. Diese können visuell unterstützt werden oderlenken von eventuell fragwürdigen Aussagen ab.
Aufgrund der zahlreichen und einfachen Möglichkeiten Bilder zu verändern, sollte der Betrachter eines Bildes immer die Glaubwürdigkeit von selbigem in Frage stellen und weitere Quellenhinzuziehen.
Natürlich kann man nicht nur durch Bildmanipulation täuschen. Alle Medien tragen sozusagen zur Manipulation bei, ohne dass sie das bewusst wollen. Eine Redaktion ist nun einmal dazugezwungen sich Themen auszusuchen, sonst würde der Rahmen des Mediums einfach gesprengt werden. Stellt euch mal vor, wir von RauteMusik würden den ganzen Tag alles hierveröffentlichen, was wir von unseren Quellen erfahren. Das würde ganz schnell den Rahmen sprengen. Abgesehen davon ist ein Großteil für euch einfach langweilig.
Man kann sich natürlich auch absichtlich Fakten aussuchen. Angenommen wir berichten über einen potentiellen Mord. Wenn man nun schreibt: „Peter hat Franzerschossen.“ klingt dass, als ob Peter ein Verbrechen begangen hätte. Was aber, wenn Peter aus Notwehr reagiert hat? Der Artikel hätte dann ein völlig falsches Bilderzeugt.
Wie kann ich mich vor Manipulation schützen?
Im Allgemeinen gilt der Grundsatz: „Traue keiner Statistik, die du nichtselbst gefälscht hast“. Die Meinung der Masse muss nicht auf Wahrheiten beruhen. Nicht selten wurde dafür bezahlt, dass eben diese Meinung verbreitet und positiv herausgestelltwurde. Medien begegnen uns heutzutage permanent und selbst Experten können gekonnte Bildmanipulationen kaum noch feststellen. Darum ist es vor allem wichtig, sich nicht nur einseitig zuinformieren:
Der Vergleich macht es aus. Welche Informationen wurden in einem Bericht weggelassen, die ein anderer nennt? Wie sind die Titel gewählt? Wie ist die Wortwahl? In allererster Linie geht es darum,nicht nur den Inhalt der Information aufzunehmen sondern vor allem auch das Drumherum. Macht euch bewusst welche Musik im Hintergrund eines Berichts läuft und was auf dem Bild des Artikels zusehen ist. Wurden rhetorische Mittel (zum Beispiel gekonnte Auslassungen, Andeutungen) verwendet? Bei einer Nachricht ist vor allem die Quelle entscheidend. Wer gute Quellenarbeit leisten will, dernimmt nicht nur stumm die Information auf, sondern informiert sich auch über den Autor: Wer schreibt da, und warum schreibt er es genau so?
[podcast]
Heutzutage sind Meldungen oft von Agenturen gekauft und viele Nachrichtenanbieter schreiben voneinander ab. Problematisch sind in dieser Hinsicht vor allem die im Internet zahlreich vorhandenenBlogs: Weder Autoren, noch Quellen lassen sich objektiv überprüfen. Die Inhalte sind meistens sehr subjektiv dargestellt. Die beste Medizin gegen Manipulation ist und bleibt dieAllgemeinbildung: Wer in der Lage ist kritisch zu denken, Zusammenhänge versteht und vergleichen kann, der ist nicht mehr so leicht zu manipulieren wie der, dessen einzige Weiterbildung imtäglichen Konsum bekannter Boulevardzeitungen besteht.
Um eure Meinung zu beeinflussen können Printmedien auch Farben einsetzen. Wörter oder Sätze, die nach der Meinug des Autors besonders wichtig sind, können rot markiert,unterstichen oder fett gedruckt werden. Hier liegt auch schon der Knackpunkt: Der Autor bestimmt, welche Bereiche besonders hervorgehoben werden. Der Leser kann dann den Eindruck bekommen, dass eineAussage, die fett geschrieben ist, wesentlich wichtiger ist, als ein „normal“-gedrucktes Zitat.
Dieser Beitrag ist während des Thema der Woche Seminars in Leverkusen durch eine Zusammenarbeit von Max Jarmuzek, Philipp Groß, Aurelia Clara Hübner, ChristophLobmeyer und Mark Oliver Hartwig entstanden.