O.J. Simpson – einer der bekanntesten Footballprofis der USA – wurde 1995 vom Vorwurf desDoppelmordes an seiner Exfrau und deren Freund freigesprochen. Jetzt wurde er wegen eines bewaffneten Raubüberfalls und versuchten Kidnappings zu 15 Jahren Haft verurteilt.
Der einstige Footballstar soll zusammen mit fünf Bekannten in ein Hotelzimmer in Las Vegas eingedrungen sein und zwei Sammler bedroht haben, welche mit Fan-Artikeln aus seiner aktiven Zeithandelten. Die Artikel haben einen Schätzwert von 100.000 Dollar.
Diese sollen O.J. Simpson gestohlen worden sein. Bis zuletzt dementierte er, dass es sich um einen Raubüberfall gehandelt habe und dass sein Handeln verboten sei.
Mindestens acht Jahre Haft
Simpson hatte sich in einer emotionalen Stellungnahme für den Vorfall entschuldigt, doch Richterin Jackie Glass urteilte hart. Von den 15 Jahren wird der mittlerweile 61-Jährige – selbstbei guter Führung – mindestens acht Jahre absitzen müssen. Damit bleibt das Urteil knapp unter der Höchststrafe, denn die wäre lebenslänglich gewesen.
Zurück in die Vergangenheit
Zwar wurde er damals in einem der aufsehenerregensten Mordprozesse der 90er Jahre des Doppelmordes freigesprochen, im anschließenden Zivilprozess jedoch für schuldig befunden und zu einerEntschädigungszahlung von 33,5 Millionen Dollar an die Hinterbliebenden verurteilt. Er betonte stets, dass er diese Summe nicht zahlen werde. Sein Haus und seine Rente der Football-Liga NFLdürfen dafür nicht gepfändet werden – dies ist in Florida verboten.
Kritische Stimmen zum Urteil
Ob die Justiz dieses Mal so drastisch zugeschlagen hat, um den Freispruch von 1995 nachträglich zu korrigieren, bleibt für viele im Unklaren. Auch die Tatsache, dass er damals von einerüberwiegend „schwarzen“ Jury freigesprochen wurde und dieses Mal von einer überwiegend „weißen“ Jury schuldig gesprochen wurde, wird noch für eine menge Zündstoffsorgen.
Quelle: tagesschau.de
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