Die Wirtschaftskrise scheint auch vor der Königsdisziplin des Motorsports, der Formel1, keinen Halt zu machen. Wegen der schwierigen Geschäftslage steigt der japanische Hersteller Honda Motor vorerst aus der Formel 1 aus.
Die Autobauer haben es in diesen Tage nicht leicht. Nicht nur in Deutschland scheinen sich die schlechten Nachrichten wie ein rotes Band durch die Medienlandschaft zu ziehen. Auch aus anderenLändern schwappen immer wieder Nachrichten über eine generell schlechte Geschäftslage zu uns. Eine erste traurige Meldung, die jetzt auch auf den Motorsport übergreift, erreichteuns aus Tokio, von Honda-Chef Takeo Fukui persönlich, der den Ausstieg aus der Formel 1 bekannt gab. „Honda ist zu dem Entschluss gekommen, dass wir uns aus allenFormel-1-Aktivitäten zurückziehen werden und damit 2008 das letzte Jahr unserer Teilnahme war“, so Fukui.
Nur noch neun Teams
Honda erklärte, dass man im Moment versuche, die Motorenabteilung und das eigenständige Rennteam zu verkaufen. Man wolle auch andere Teams der Formel 1 nicht mit Motoren beliefern. Solltesich für den Honda-Rennstall kein zahlungswilliger Käufer finden, würde das bedeuten, dass ab der Saison 2009 nur noch neun Teams in der Königsklasse des Motorsports mitfahren.Wegen finanzieller Probleme zog sich im Mai dieses Jahres bereits das von Honda mit Motoren belieferte Super-Aguri-Team aus dem Renngeschäft zurück.
„Diese schwierige Entscheidung wurde vor dem Hintergrund des sich weltweit rapide verschlechternden Betriebsumfeldes der Automobilindustrie getroffen“, so Fukui weiter. Manwolle versuchen – angesichts der großflächigen Unsicherheiten in der Weltwirtschaft – das Hauptgeschäft von Honda zu schützen und zu sichern. Im Kapitalismus geht es nun mal umdas nackte Überleben, besonders in Krisenzeiten wie wir sie momentan erleben.
Das Budget für den Honda-Rennstall betrug zuletzt rund 390 Millionen Euro. In den vergangenen Jahren hatte Honda darüber hinaus keinen externen Hauptsponsor, wie es andere großeRennteams in der Formel 1 haben.
Jenson Button ohne Cockpit
In den Jahren 1964 bis 1968 sowie von 2006 bis 2008 war Honda als eigenständiges Team in der Formel 1 angetreten. In 88 Rennen konnten sie drei Siege für sich herausschlagen. AlsMotorenlieferant waren sie dagegen wesentlich erfolgreicher. Von 1983 bis 1992 konnten sie mit Größen wie Lotus, Williams und McLaren rund 59 Siege feiern und sechs Konstrukteurstitel mitnach Hause nehmen. In der Zeit zwischen 2000 und 2005 rüsteten sie außerdem das BAR-Team aus, welches letztlich mit der Neugründung des Honda-Rennstalls mit übernommenwurde.
Nach den jüngsten Entscheidungen in Tokio steht der britische Rennfahrer JensonButton, der zuletzt einen Sieg in Budapest im Jahre 2006 für Honda einheimsen konnte, ab der Saison 2009 ohne Rennstall da. Auch der Einstieg des Brasilianers Bruno Senna, der Sohn desberühmten Formel 1-Fahrers Ayrton Senna, scheint nun zu platzen. Freie Arbeitsplätze scheint es nur noch im Toro-Rosso-Team zu geben, welche ihre Besetzung für das kommende Jahr nochnicht bekannt gegeben haben.
Quelle: zdf.de