Droht ein neuer Krieg in Korea?

Nach dem Tod von inzwischen insgesamt vier Menschen – zwei Soldaten und zwei Zivilisten – droht der Militärkonflikt auf der koreanischen Halbinsel weiter zu eskalieren. Nordkorea hatte am Dienstag insgesamt 170 Granaten auf eine zu Südkorea gehörende Insel abgefeuert, dabei wurden viele der Einwohner zum Teil schwer verletzt.

Trotz zahlreicher internationaler Proteste hat das sozialistische Regime Nordkoreas angekündigt, auch vor einer zweiten oder dritten Angriffswelle nicht zurück zu schrecken, sollten die südlichen Nachbarn nicht aufhören, erneut „rücksichtslos zu provozieren“. Der Angriff auf die südkoreanische Insel Yonpyong sei durch das Eindringen einer Flotte Südkoreas in nordkoreanische Staatsgewässer während einer Militärübung regelrecht herausgefordert worden, so eine offizielle Erklärung der Regierung Kim Jong-ils.

Krieg der Ideologien

Während das kommunistisch geprägte Nordkorea bisher in China einen starken Partner hatte, war der südliche der beiden Staaten seit der Trennung der beiden Länder gegen Ende des zweiten Weltkriegs stets auf Tuchfühlung mit den westlichen Staaten gegangen und hat heute mit den USA einen starken militärischen Verbündeten. Inzwischen gerät aber auch die chinesische Regierung zunehmend unter Druck, da sich das Vorgehen der sozialistischen Regierung in Pjöngjang auf internationaler Ebene immer inakzeptabler gestaltet: Chinas Ministerpräsident forderte zum ersten Mal alle Beteiligten dazu auf, jegliche „provozierenden militärischen Aktivitäten“ sofort zu unterlassen um die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel nicht noch weiter zu gefährden – er vermied jedoch eine klare Aussage, ob damit die Granatenangriffe auf Yonpyong oder aber die geplante Militärübung Südkoreas mit den USA in der nächsten Woche gemeint seien.

Auch die USA beziehen Stellung

Barack Obama zeigte sich aufgrund der nordkoreanischen Angriffe entrüstet. Er bekräftigte noch einmal die Partnerschaft der Vereinigten Staaten mit der Regierung in Seoul und stellte klar, dass er innerhalb der Vereinten Nationen ein geschlossenes Vorgehen gegen Nordkorea anstreben werde. An die Regierung in China appellierte er, die Provokationen Kim Jong-ils nicht mehr zu tolerieren und klarzustellen, dass Nordkorea auch nach chinesischer Ansicht die Schuld für die anhaltenden Spannungen trägt.

Quellen: Welt.de | Spiegel.de

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