Wer schlank sein will, muss sich gesund ernähren und Sport treiben oder aber einensehr guten Stoffwechsel haben, so die Wissenschaftler. Diese Thesen werden von der Werbung immer wieder gerne auf den Kopf gestellt: Der schnellste Weg zur Bikinifigur führt angeblich überallerlei Pillen und Drinks. Was wirklich dran ist, erfahrt ihr im folgenden Beitrag zum Thema der Woche.
Fatburner
„Todeszeitpunkt 19.47, Ursache Herzversagen“, gibt eine Gestalt im weißen Kittel zu Protokoll. Ein Satz, der die Welt zahlreicher Menschen erschüttern würde.Illegale Fatburner aus dem Internet können tödlich sein, jüngster Beweis ist der Tod einer Schülerin aus Niedersachsen. Dabei scheint der Weg zu Modelmaßen doch so einfach:Packung im Internet bestellen, nach Anleitung einnehmen und schon werden Fette nicht mehr vom Körper aufgenommen bzw. verbrannt. Über die Nebenwirkungen verlieren vor allemausländische Hersteller selten ein Wort.
Die Mittel, die in den meisten Fällen in Deutschland nicht zugelassen sind, enthalten Wirkstoffe (z.B. DNP, das bedeutet Dinitrophenol), die zwar zu einer schnelleren Fettverbrennungführen, dabei aber auch Muskelabbau, Kreislaufstörungen, Herzrasen, Austrocknung und schließlich Herz- oder Organversagen mit sich bringen. Darum die wichtigste Lektion in SachenDiätpillen: Finger weg von Fatburnern, erst recht aus dem Internet! Mit einem Zettel am großen Zeh und einer Temperatur von 4°C sieht auch die schlankeste Figur nicht mehr attraktivaus.
Appetitzügler und Sattmacher
Appetitzügler sind das Sahnehäubchen auf den Fatburnern: Zu den Kreislaufstörungen kommen Angstzustände und ein starker Suchtfaktor. Dabei gibt es einen ganz natürlichen,gesunden Appetitzüger: Sport. Dabei wird, wie auch bei Stress, das Hormon Adrenalin ausgeschüttet, das auf natürliche Weise den Kreislauf anregt ohne ihn zu stören, den Appetitsenkt und die Kalorienverbrennung in der Nacht steigert. Künstliche Sattmacher sind zwar nicht wirklich gesundheitsgefährdend (es sei denn sie werden exzessiv bis zur Verstopfungkonsumiert), können aber auch wesentlich preiswerter beschafft werden: In Form von Vollkornprodukten.
Abführmittel
Abführmittel sind der erste hier vorgestellte Weg, der in Deutschland durchgehend legal ist. Zu Abnehmzwecken sind sie dennoch ungeeignet, denn sie führen zu einer Mangelversorgung anbestimmten Nährstoffen, stören die Darmflora und schädigen vor allem die Nieren. Der Sinn von Abführmitteln ist nicht, das Essen so schnell wie möglich aus dem Körperherauszubekommen. Dafür würde sich auch Bulimie eignen, die sicherlich nicht gesünder wäre.
Und was ist mit bekannten Präparaten wie Slim Fast?
Medikamente werden, bevor sie in Deutschland offiziell verkauft werden dürfen, streng getestet. Nebenwirkungen, auch sehr seltene, müssen in der Packungsbeilage deutlich aufgeführtwerden und Inhaltsstoffe angegeben sein. Bei ordnungsgemäßem Gebrauch können diese Präparate also nicht ernsthaft gesundheitsgefährdend sein – allerdings sind sie eingehendenTestberichten nach auch entweder nicht besonders wirkungsvoll oder fördern den JoJo-Effekt, sobald sie wieder abgesetzt werden. Letztendlich kann man bei der Betrachtung allerSchlankmach-Wundermittel nur ein Fazit ziehen: Die wahren Schlankmacher sind, zumindest bei gesunden Menschen, Sport und ausgewogene Ernährung. So ungern das einige Sofamuffel auch hörenwerden.