Piraterie in weltweiten Gewässern

Immer mehr Seefahrer werden Opfer von Jack Sparrow und Co. Was auf der Leinwand unglaublichspektakulär aussieht, ist in Wirklichkeit ein riesiges Verlustgeschäft für die Schifffahrt.

Seit Anfang 2008 stiegen die Vorfälle der Piraterie erheblich, so das Internationale Schiffahrtsbüro (IMB). Bis September wurden allein bei Kuala Lumpur 1999 Piratenüberfälleverzeichnet. Betroffen seien vor allem die Gegenden um Somalia, Nigeria und Indonesien.

Gefahr für Schiff und Matrosen

Insgesamt wurden bis Ende Oktober 115 geenterte Schiffe gezählt. Doch auch die Matrosen leiden unter dem starken Druck durch die Seeräuber. Die Zahl der Toten liegt bei neun Leuten. Bis zu600 Matrosen waren während dieser Überfälle in der Gewalt von Piraten.

Die Angriffe selbst werden häufig vom eigenen Mutterschiff aus gestartet. In sicherer Umgebung schießen Piraten die Schiffe ab, um so an ihre Beute zu kommen. Die eigentlichen Attakenerfolgen anschließend durch Schnellbote.

Erhöhte Lösegelder

Je mehr Frachter geentert werden, desto höher werden auch die verlangten Lösegelder. So zum Beispiel beim geenterten Supertanker „Sirius Star“. Es ist zugleich dasgrößte Schiff, welches jemals in die Hände von Seeräubern geraten ist und hatte als Fracht Rohöl im Wert von 100 Millionen Dollar an Bord. Hier wurden 25 Millionen EuroLösegeld gefordert.

Folgen der Piraterie

Um dem ganzen ein Ende zu bereiten oder um die Lage zumindest zu verbessern, nehmen immer mehr Reeder andere Routen zur Verringerung der Gefahr. Vor allem für die Ägypter liegt die Gefahrnahe, dass der Suezkanal nicht mehr so häufig benützt werden würde. Eine wesentliche Einnahmequelle des Landes würde zu Grunde gehen.

Doch nicht nur die Wirtschaft praktiziert Maßnahmen, um der Piraterie ein Ende zu bereiten. Auch die Politik setzt sich ein. Bundesaußenminister Steinmeier kündigte auf seinerIndienreise ein koordiniertes Vorgehen an.

Nach den immer zahlreicheren Überfällen wurde in Deutschland eine Debatte entfacht, inwieweit sich die Marine in diese Vorfälle einmischen soll. Es wird auf ein baldiges Ende derDiskussion und auf ein zufriedenstellendes Ergebnis gehofft.

Während Deutschland sich seiner Position noch nicht ganz sicher ist, versenkt die US-Navy schon fleißig Piratenschiffe.

Quellen: tagesschau.de 1, 2, 3 | spiegel.de

Bildquelle:
© S. Hofschleager / pixelio

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