Dicke Mitbewohner halten schlank

Wer von zu Hause auszieht – ob für ein Auslandsjahr, Studium oder längeres Praktikum, kennt das Problem: kaum kocht nicht mehr Mutti, nimmt man zu. Amerikanische Wissenschaftler haben jetzt ein Gegenmittel.

Die Forscher der Universität Michigan beobachteten ein Jahr lang 144 Studentinnen der ersten Semester. Dabei machten sie die Beobachtung, dass diejenigen, die eine übergewichtige Mitbewohnerin hatten, in diesem Jahr deutlich weniger (nur etwa 500 Gramm im Vergleich zu Beginn der Studie) zunahmen, als ihre Kommilitoninnen mit normalgewichtigen WG-Genossen. Diese legten zwischen anderthalb und drei Kilogramm zu.

Auch wenn es paradox klingt – Dicke wirken als Vorbild

Dass beide Probandengruppen überhaupt zunahmen, ist leicht zu erklären: Mit dem Auszug von zuhause verlieren die Studentinnen den familiär geregelten Tagesablauf. Sie essen unregelmäßiger und andere Speisen, als sie aus Mamas Küche gewohnt waren. Die Erklärung für die Beobachtung, dass übergewichtige Mitbewohner hingegen schlank halten, ist weniger offensichtlich und dennoch einleuchtend: Fülligere Studentinnen haben der Studie nach auch nach dem Auszug permanent den Willen abzunehmen und stecken ihre Mitbewohnerinnen damit an. Das Phänomen beruht also weniger auf einem Abschreckungseffekt, als auf einer Vorbildfunktion – im positiven Sinne.

Quelle: Spiegel.de

Bild:
(cc) Bill Branson, National Cancer Institute /
Wikipedia.org

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