Der Verbandkasten

Neben der Theorie darf bei der „Ersten Hilfe“ natürlich auchder Verbandkasten nicht fehlen. Was alles drin steckt und wofür er verwendet wird, erfahrt ihr in diesem Beitrag zum „Thema der Woche“ – Erste Hilfe.


Wie so vieles ist auch der Erste-Hilfe Kasten genormt. Ob im Auto oder bei der Arbeit, überall ist er zu finden. Grundlegende Materialien sind immer drin, doch die Norm bestimmt dieBesonderheiten.

Der Inhalt

Der Verbandkasten eines Kraftfahrzeuges unterliegt der Norm „DIN 13164“ und trägt die Bezeichnung „Erste-Hilfe-Material – Verbandkasten B“. In ihmenthalten sind folgende Materialien:

Heftpflaster DIN 13019 – 5 m × 2,5 cm 1
Wundschnellverband DIN 13019 – E 10 cm 8
Verbandpäckchen DIN 13151 – M 3
Verbandpäckchen DIN 13151 – G 1
Verbandtuch DIN 13152 – BR
2
Verbandtuch DIN 13152 – A 1
Kompresse 100 mm x 100 mm 6
Rettungsdecke – 2,1 m × 1,6 m
1
Fixierbinde DIN 61634 – FB 6 2
Fixierbinde DIN 61634 – FB 8 3
Dreiecktuch DIN 13168 – D 2
Schere DIN 58279 – B 190 1
Einmalhandschuh nach DIN EN 455-1 und DIN EN 455-2 1
Erste Hilfe-Broschüre – Anleitung zur Ersten Hilfe bei Unfällen 1
Inhaltsverzeichnis 1
Nun gut, jetzt weiß man schon einmal was alles drin steckt, aber wofür brauch man was?

Heftpflaster

Heftpflaster werden dazu gebraucht um Binden, Kompressen oder Verbände zu fixieren. Häufig nimmt man diese Pflaster auch um das Verrutschen von Kathetern zu vermeiden.

Verbandtuch, Verbandpäckchen und der Wundschnellverband

Verbände, Verbände, Verbände. Fangen wir mit dem Verbandtuch an. Es wird benutzt um Wunden, wie beispielsweise Schürfwunden, offene Brüche oder Brandwunden keimarm, ohne Druck abzudecken.

Bei den Verbandpäckchen handelt es sich um die üblicherweise genannten Verbände. Sie dienen dazu kleine Wunden schnell abzudecken, wobei die Wundauflage direkt mit der Mullbinde verbunden ist. Auf der Verpackung findet man ein mit einer Sanduhr gekennzeichnetes Ablaufdatum. Der Verband darf nur bis zu diesem Zeitpunkt verwendet werden.

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Wundschnellverbände sind nichts anderes als unsere allseits bekannten Pflaster. Für die kleinen Wunden zu gebrauchen, findet man sie überall. Ähnlich wie bei Verbänden ist die Wundauflage direkt mit einem Klebeband, zum Beispiel Heftpflastern, verbunden.

Kompresse und Fixierbinde

Die Kompresse ist eine solche Wundauflage. Sie besteht aus Mull oder Vliesstoff und dient dazu Blutungen mit Hilfe von Druck zu stillen oder um Salben aufzutragen.

Um die verwendete Wundauflage zu festigen, nimmt man, wie der Name schon verrät, für gewöhnlich eine Fixierbinde. Diese ist besonders rutschfest und kann beliebig fest gebunden werden – ohne zu reißen.

Rettungsdecke

Nicht gerade kuschelig, aber für das Überleben häufig notwendig. Diese Polyester-Folie ist sowohl reißfest, Wasser abweisend als auch wärmend. Bei der Verwendung sollte die verunglückte Person bis zum Kinn in die Decke eingewickelt werden. Ob man nun die goldene oder silberne Seite oben hat, ist egal. Bei trüber Wetterlage sollte man jedoch die Goldene nach oben wenden, da man diese wesentlich besser sehen kann.

Wichtig: Die Rettungsdecke ist nur zum Wärmen und nicht zum Kühlen!

Dreiecktuch

Ob als Kompresse oder zur Fixierung von Frakturen. Ein Dreiecktuch kann überall verwendet werden. Man sollte es jedoch nicht mit direktem Kontakt zu einer Wunde benutzen, da es nicht steril verpackt ist. Dennoch kann man das Tuch sehr gut für schnelle Verbände gebrauchen. Egal ob an Bein, Arm, Kopf, Hüfte oder Handgelenk.

Nicht vergessen!

Auch wenn man nicht das Opfer ist, so ist es doch wichtig sich auch selbst zu schützen um eventuelle Infektionen oder andere Problematiken zu vermeiden.

Was alles in einem Verbandkasten steckt, wisst ihr nun. Doch man muss nicht nur einen Kasten mit im Auto haben, sondern diesen auch regelmäßig auf Ablaufdaten und fehlende Materialien überprüfen. Ein kurzer Blick kann Leben retten!

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Hinsehen rettet Leben + Der richtige Notruf
geschrieben von Mandy Ehrentraut
gesprochen von Julian Kiel

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