Erster Internetwurm feiert 20. Geburtstag

Vor 20 Jahren setzte der Informatik-Student Robert Morris einProgramm frei, das zählen sollte, wie viele Computer ans Internet angeschlossen sind – und legte damit das Netzwerk lahm.

Im November 1988 ging eine aus heutiger Sicht scheinbar unmögliche Nachricht um: Das Internet sei kaputt. Die Agenturen meldeten, das Netz sei dermaßen stark überlastet worden, dass eserstmal nicht mehr zu nutzen sei. Schuld an der Katastrophe war der damalige Informatik-Student Robert Tappan Morris. Im Alter von nur 23 Jahren brachte er den allerersten Internetwurm inUmlauf.

Das Programm sollte Computer zählen

Der nach seinem Erschaffer benannte Morris-Wurm sollte durch die damals großen Sicherheitslücken in möglichst viele PCs eindringen und einen Wert zurücksenden, um so gezähltzu werden. Von dort aus sollte er dann auf die nächsten Computer übergehen. Robert Morris hatte das Projekt in Eigenregie umgesetzt.

Der Morris-Wurm lastete das Netzwerk aus

Zweifellos war die Programmierung nicht ausgereift, denn der Wurm infizierte dieselben Rechner immer wieder. So wurden nicht nur die betroffenen Computer, sondern auch das Internet ausgelastet. Erstneun Monate später wurde der Student als Freisetzer des Wurms identifiziert. Eine Bewährungsstrafe, 400 Stunden Sozialdienst sowie 10.000 US-Dollar Geldstrafe waren die Konsequenzen.

Programmierer ist an der Uni geblieben

An dem College, von wo aus der Wurm vor 20 Jahren freigesetzt wurde, lehrt Robert Morris heute als Professor. Für nicht wenige Informatiker ist Morris eine Legende, da er der Erste war, deröffentlich die Verwundbarkeit von PC-Netzwerken demonstrierte. Erst der Morris-Wurm führte dazu, dass in jedem größeren Land der Erde ein „Computer Emergency Response Team“ (CERT)aufgestellt wurde. So ist der Geburtstag des ersten Internetwurms tatsächlich ein Grund zur Freude, hat er doch nicht nur Schäden in Millionenhöhe, sondern auch die Steigerung derSicherheitsmaßnahmen gebracht.

Quellen: heise.de | Wikipedia.de

Bildquellennachweis:
Homepage von Robert Morris

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