Überwachung von Jugendlichen am Steuer?

Ein amerikanisches Experiment soll Aufschluss darüber geben, ob die Überwachung von jungenAutofahrern mit der so genannten In-Car-Camera sinnvoll ist.

Bislang herrscht in den USA ein lockeres System für Fahranfänger im Vergleich zu Deutschland. Während 17-jährige Fahrer hierzulande nur unter Aufsicht einer erwachsenenBegleitperson mit Führerschein aufs Gaspedal treten dürfen, ist es in den Vereinigten Staaten möglich bereits mit 16 Auto zufahren. Damit verbunden ist jedoch die große Angst:Nicht wenige amerikanische Eltern befürchten, dass ihr Kind in dem Alter zu riskant fährt.

Das Experiment läuft in Maryland

Mehr als 200 Familien nehmen momentan an einem Experiment teil, das zeigen soll, ob der Einsatz von In-Car-Cameras sinnvoll ist. Ein Jahr lang werden die Kinder der teilnehmenden Familien beim Fahrenvon einer Kamera überwacht. Dadurch will die University of Maryland herausfinden, ob die Präsenz der Kameras tatsächlich riskantes Fahren verhindert. Gerade im US-Bundesstaat Marylandsei die Zahl tödlicher Autounfälle, verursacht von Teenagern, besonders hoch. Letztes Jahr starben mehr als 100 Menschen zwischen 16 und 20 Jahren bei Unfällen – häufigste Ursachewar hierbei die Unerfahrenheit des schuldigen Fahrers.

Kamera sendet nicht dauerhaft

Die In-Car-Camera wird am Rückspiegel des Autos befestigt, so dass sie sowohl dasFahrzeuginnere als auch das Geschehen auf der Straße erfassen kann. Bilder werden lediglich dann gespeichert, wenn eine deutliche Beschleunigung oder etwa ein zu starkes Bremsen vernommen wird.Die Bilder dieses Manövers werden anschließend zum Hersteller DriveCam gesendet, wo die Videos begutachtet und gegebenenfalls mit Kommentaren versehen werden. 24 Stunden späterkönnen die Eltern des Fahrers die Aufzeichnung auf einer passwortgeschützten Webseite ansehen. DriveCam versichert, dass keine für die Fahrer unangenehmen Szenen gezeigt werden.

Methode offenbar effektiv

Auch wenn die Filme im Falle eines Prozesses vor Gericht nicht als Beweismaterial dienen würden, ist erkennbar, dass die Überwachung auf die Jugendlichen Wirkung zeigt. Die University ofIowa hat in der Vergangenheit ein ähnliches Experiment durchgeführt. Demnach hatten Teenager mit riskantem Fahrverhalten die Kamera-Aufzeichnung am Ende 86 Prozent seltener ausgelöstals zu Beginn des Tests. Es bleibt nun abzuwarten, welche Auswertung Maryland veröffentlicht.

Quelle: heise.de

Bildquellennachweis:
DriveCam.com
Claudia Hautumm / pixelio.de

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