Kommentar: Studiengebühren müssen weg

Seit mehreren Wochen hält das Bundesbildungsministerium eine Studie über dieAuswirkungen der Studiengebühren unter Verschluß. Konkrete Aussage der Studie: Immer mehr Abiturienten nehmen aufgrund der Gebühreneinführung kein Studium auf. Der Beweisfür das Scheitern der Studiengebühren.

Die deutliche Bilanz der Studie lässt mit dem Kopf schütteln: Etwa 18.000 Abiturienten des Abi-Jahrgangs 2006 haben aufgrund der neu eingeführten Gebühren kein Studiumaufgenommen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.

Wen wundert das? 300 bis 500 Euro pro Semester für ein Erststudium an die Hochschulen abzutreten, um anschließend an überfüllten Seminaren teilnehmen zu dürfen oder auf demFlur stehend zu versuchen etwas vom Geschehen mitzubekommen, sind eine Frechheit. Zusätzlich wartet der Sozialbeitrag auf die Studierenden und die Anschaffung von teuren Lehrbüchern undMaterialien.

Damit verkommt die Universität immer mehr zu einem Ort, der abschreckend wirkt und für weniger finanzstarke Haushalte nicht mehr erschwinglich ist.

Höhere Zinsen für Kredite

Unverständlich, wie diese Vorgänge mit den immer wiederkehrenden Hilferufen derBundesregierung nach mehr gut ausgebildeten Akademikern und hochqualifizierten jungen Leuten einhergehen sollen.

Unverständlich auch, dass eine bundeseigene Bank (KfW), es nach den jüngsten Entwicklungen in den eigenen vier Wänden wagt, die Zinsen für Studienkredite anzuheben. Zwar wurde sievon der Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) in ihrem Vorhaben eingeschränkt, steigen werden die aber Zinsen trotzdem.

Bildung als das einzige Gut

In einer globalisierten Welt ist der einzige Rohstoff, den Deutschland anzubieten hat, dieBildung. Wenn zukünftige Arbeitnehmer nicht über hohe Abschlüsse verfügen, gerät Deutschland mehr und mehr ins Hintertreffen. Jedem sollte und muss es ermöglicht werdenseine Chancen wahrnehmen zu dürfen, ohne nach ein paar Jahren Studium vor einem riesigen Schuldenberg zu stehen.

Die Gesellschaft ist verpflichtet über Steuern das Bildungsniveau hochzuhalten, und es auch finanziell schwächeren zu ermöglichen, ein Studium aufnehmen zu können. Dennlangfristig gesehen wird sie davon profitieren.

Sich aber für ein Erststudium in dieser Form verschulden zu müssen ist der falsche Weg. Die Zahlen und das Verhalten des Bundesbildungsministerium liefern den Beweis.

Quelle: Spiegel.de

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