Krisenbanker gönnen sich 70 Milliarden extra

Während alle Welt Notfallpläne für die Finanzkrise schmiedet, verteilen dieKrisenbanken der Wallstreet nochmal 70 Milliarden Dollar an ihr Spitzenpersonal, obwohl genau diese die Krise herbeigeführt haben.

Etwas kurios wirkt der Bericht der britischen Zeitung „Guardian“, wenn man bedenkt, dass dies die wohl größte Finanzkrise seit dem Börsencrash von 1929 ist.

Verwirrende Welt

Hierzulande muss sich Josef Ackermann dafür verachten lassen, dass er angekündigt hat auf einen Großteil seiner Bezüge verzichten zu wollen, da diese aufgrund der schlechtenGeschäftslage sowieso nur sehr gering ausgefallen wären.

Doch jemand anderes füllt sich gleichzeitig nochmal eben schnell die Taschen mit vielGeld, bevor die Rettungspläne für die Finanzkrise in Kraft treten. Das Spitzenpersonal der Banken an der Wall Street in New York, also zum Beispiel auch die Manager, welche diese Krisedurch ihren Kurs herbeigeführt haben, erhalten noch einmal etwa 70 Milliarden Dollar in Form von Gehältern, Abfindungen und sogar Boni. Eben diese Manager müssten nach den baldigenRegelungen der Regierung ihre Bezüge verringern, damit die Finanzwelt wieder zu Kräften kommen kann.

Paradoxe Maßnahmen der Banken

Was einen hierbei am meisten wundert ist, dass die Banken anscheinend keinerlei Selbsterhaltungstrieb besitzen, da die Summen dieser Gehälter in keinem Verhältnis zu den Verlusten stehen.Zum Beispiel sind die Börsenkurse von Citigroup und Goldman Sachs seit Jahresbeginn um 45 Prozent, die von Morgan Stanley und Merrill Lynch sogar um 60 Prozentpunkte gefallen. Lehman Brotherssind sogar komplett untergegangen.

Bizarre Situationen auf dem Finanzmarkt

Dieser unproportionale Anstieg von Gehältern gegenüber den Rückgängender Unternehmenswerte gipfelt nun in bizarren Situationen. So war zum Beispiel der Geldtopf der Managergehälter bei Morgan Stanley vergangene Woche groß genug um das komplette Unternehmenzu kaufen. Bei der Citigroup stiegen die Gehälter der Manager so weit, dass sie sogar den Wert des 25-Milliarden-Dollar-Paketes der amerikanischen Regierung übertreffen, welches die Bankgleichzeitig annahm. Selbst die bereits pleite gegangene Bank Lehman Brothers habe 6,12 Milliarden Dollar für Gehälter und Sonderzahlungen reserviert.

Obwohl sich niemand offiziell dazu bei der „Guardian“ äußern wollte, bestätigte eine anonymer Banker, dass diese Technik wohl sehr bedenklich ist und sicher auch nicht mehr lange vonden Banken verfolgt werden würde.

Vielleicht gehören dann die jetzigen Bank-Chefs und Manager zu den letzten einer Generation, welche sich selbst die Tasche mit dem dringend benötigten Geld der Banken vollstopften und somitreich wurden, während die Unternehmen verarmten.

Quelle: spiegel.de

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