Microsoft auf der Suche nach Japanern

Mit einem Umsatzvolumen von 677 Milliarden Yen (4,9 Milliarden Euro) ist der japanische Markt fürdie Videospielindustrie, insbesondere aber für die Konsolenriesen, ein sehr lukrativer Markt. Nur Microsoft kann mit der Xbox 360 bislang noch nicht so recht Fuß fassen im Land deraufgehenden Sonne.

Zwar liegt Microsoft mit rund 20 Millionen verkauften Konsolen weltweit auf Platz zwei, hinter dem aktuellen Marktführer Nintendo (Wii: 29,6 Millionen verkaufte Konsolen). Doch ausgerechnet aufdem wichtigsten Markt für Videospiele landet Microsoft nicht so recht mit der Xbox 360. Hier müssen sich die Jungs aus Redmond gegenüber den Heimspielern Nintendo und Sony geschlagengeben.

Auf der alljährlich stattfindenden Tokyo Game Show (TGS) warb aus diesem Grund nun der Manager von Microsoft Entertainment, John Schappert, für mehr Game-Designer aus Japan. In seinen Augenist die Xbox 360 die beste Plattform für japanische Spielemacher, um selbigen zu globalem Erfolg zu verhelfen. Und genau das fehlt den Redmondern: Japanische Spieleentwickler, die zu besserenAbsatzzahlen in Japan verhelfen.

Top-Entwickler mit an Bord

Passend zum nahenden Weihnachtsgeschäft, bei dem, wie jedes Jahr, auch bei den Spieleriesen die Kassen klingeln, hat sich Microsoft tatkräftige Unterstützung aus Japan herangezogen.Spieleschmieden wie Square Enix und Bandai Namco – bekannt für zahlreiche japanische Blockbuster-Titel – sollen, neben neuen Preissenkungen in Japan, das Weihnachtsgeschäft retten und derXbox 360 in Japan zu mehr Marktanteilen verhelfen. Für 19.800 Yen (ca. 145 Euro) ist die Arcade-Version der Xbox 360 unter allen drei Next-Generation-Konsolen mittlerweile diepreisgünstigste Heimkonsole, die in Japan zu ergattern ist. In Europa wird das Arcade-Modell noch für 180 Euro verkauft.

Japaner kaufen nur japanisch – oder auch amerikanisch?

Branchenexperte Hiroshi Kamide von KBC Securities weiß, dass von allen Anbietern in Japan vor allem Microsoft in den vergangenen Jahren ziemlich stark an der Preisschraube gedreht hat. AllenPreissenkungen zum Trotz, geht er jedoch nicht davon aus, dass die Xbox 360 deshalb erfolgreicher sein wird als in den unzähligen Monaten zuvor: „Der Preis hilft, aber das istnicht alles“, so der Branchenexperte. Wichtig sei vor allem das Spiele-Portfolio, auf das vor allem die japanischen Spielefreaks besonders achten.

Vielleicht kommt Microsoft mit seinen ehrgeizigen Zielen aber auch so langsam den japanischen Entwicklern entgegen. In Japan gilt ein Spiel als erfolgreich, wenn es über eine Million Malverkauft wurde. Um allerdings als Bestseller-Hit weltweit zu gelten, muss die Auflagenzahl schon rund fünf Mal höher sein.

Haruhiro Tsujimoto, Chef von Capcom in Japan: „Wir müssen darüber nachdenken, wie wir die Nummer eins der Welt werden.“ Werden damit vielleicht auch die Weichenfür ein erfolgreiches agieren Microsofts in Japan gelegt? Wir werden sehen …

Quelle: Spiegel.de

Bild:
Wikipedia

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