Der Weg in die Alkoholsucht

Angefangen mit dem Bier bei einem gemütlichen Pokerabend zum täglichen Muss nachder Arbeit. Mehr als 7,6 Millionen der zwischen 18 und 69-Jährigen begehen Alkoholmissbrauch. 1,7 Millionen leiden sogar unter massiver Abhängigkeit. Wie es dazu kommt, erfahrt ihr hier.

Alkohol, eigentlich Ethanol, entsteht durch einen Gärungsprozess. Unter dem Einfluss von Hefepilzen gären zuckerhaltige Flüssigkeiten. So wird aus Traubensaft Wein und durch das Kochenvon Getreide Bier. Doch im Grunde ist Alkohol reines Gift. Der alkoholabhängige Mensch erleidet durch Alkohol psychische, physische und soziale Probleme.

Was bedeutet Alkoholismus?

Seit den 60er Jahren gilt die Alkoholsucht als anerkannte Krankheit. Laut einer Definition der Weltgesundheitsorganisation sind Alkoholiker „exzessive Trinker, derenAbhängigkeit vom Alkohol einen solchen Grad erreicht hat, dass sie deutliche geistige Störungen oder Konflikte in ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit, ihren mitmenschlichenBeziehungen, ihren sozialen und wirtschaftlichen Funktionen aufweisen; oder sie zeigen Vorzeichen einer solchen Entwicklung, daher brauchen sie Behandlung.“ Doch wie kommt man zu diesemPunkt?

Die Phasen zum Alkoholismus

Auf dem Weg zum Alkoholismus durchläuft man verschiedene Phasen. Man probiert das erste Mal, findet vielleicht Geschmack daran und fortan gehört es zum Alltäglichen ein Glas Bier nachdem Feierabend zu trinken. Danach beginnt die Phase des regelmäßigen Trinkens. Ist dies dann immer noch nicht genug, steigt der Konsum stetig. Man wird Starktrinker und nach den darauffolgenden Trinkexzessen gibt es nur noch einen letzten Schritt – das unkontrollierbare Trinken. Der Alkoholsüchtige kann sich keine Grenze mehr setzen.

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Alkohol und seine Folgen

Der Alkoholiker versucht ständig neue Ausreden für seine Trinkangewohnheiten zu finden. Besonders auffallend sind ständige Lügen, der soziale und psychische Abstieg und dasvermehrte Aufkommen von Aggressivität. Für Alkoholsüchtige ist Alkohol eine Art Ersatz für unerfüllte Wünsche und Sehnsüchte. Hinzukommend ist ein stetiger Anstiegdes Alkoholkonsums ein Indiz der Alkoholabhängigkeit.

Durch zu hoch dosierten Alkoholkonsum erleidet sowohl der Körper, als auch die Psyche Schäden.

In der anfänglichen Phase kommt es häufig zu Gedächtnislücken, so genannten Filmrissen. Der Trinker merkt, dass er abhängig wird, schämt sich jedoch und fängtschließlich das heimliche Trinken an. Die Gedanken kreisen nur noch um den Alkohol. Wann kann ich wieder trinken? Wo bekomme ich meinen nächsten Alkohol her?

Allmählich kommt es zu dem Verlust der Kontrolle über sich selbst. Der Betroffene zeigt eine erhöhte Aggressivität auf. Freunde, Interessen und die Arbeiten rücken in denHintergrund. Alkohol dient als Ersatz, angefangen mit dem sozialen Umfeld, bis zu Ernährung. Schließlich wird Alkohol rund um die Uhr eingenommen.

Mit der chronischen Phase beginnen vorübergehende Psychosen, die durch den erhöhten Alkoholkonsum hervorgerufen werden. Ein Rausch kann tagelang andauern und das Denken fällt demBetroffenen wesentlich schwerer. Auch Angstzustände sind in diesem Stadium nicht selten. Findet man für sein Verhalten letztlich keine Ausreden mehr, sind die Chancen der Heilung durch eineTherapie am wahrscheinlichsten.

Teste dich selbst

Wer selbst einmal testen möchte, inwiefern Alkohol sein Leben bestimmt, findet weitere Infos auf der Seite www.drugcom.de. Hier könnt ihreuch darüber hinaus über andere Drogen informieren und euer Verhalten erproben.

Geschrieben von Mandy Ehrentraut
Gesprochen von Thorsten T.


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