Die Jugend im Umgang mit Alkohol

Im Rahmen des Themas der Woche bei RauteMusik berichten wir diese Woche über das ThemaAlkohol. Heute erfahrt ihr etwas darüber, wie Jugendliche mit Alkohol umgehen und was dabei zu beachten ist.

In der Bundesrepublik Deutschland ist es so, dass ca. 750.000 Menschen jedes Jahr zum ersten Mal in ihrem Leben Alkohol trinken. Für zehn Prozent dieser Menschen kann das der Beginn einer Suchtwerden, wenn sie nicht aufpassen. In den Statistiken ist Jugendalkoholismus nie aufgeführt. Noch spektakulärer sind die jugendlichen Drogenabhängigen. Die meisten Konsumenten von Grasund Co. haben vorher schon einmal zur Flasche gegriffen.

In unserer Gesellschaft werden Kinder und Jugendliche schon früh an den Geschmack von Alkohol gewöhnt. So sind zum Beispiel in vielen Süßigkeiten, welche auch schon fürKinder erhältlich sind, Alkohol enthalten. Das Antrainieren des Geschmacks ist somit Alltag für jedes Kind, denn welches Kind mag schon keine Süßigkeiten?

Bereits im jungen Alter führen viele Eltern die Kinder an Alkohol heran. Gehen wir mal davon aus, dass die Oma ihren Geburtstag feiert. Zur Feier des Tages darf man dann mal am Sektglas nippen.Es ist für jedes Kind etwas Besonderes, das Getränk der Erwachsenen mit ihnen zu teilen.

Wichtige Informationen für das Trinken von Alkohol

1. Das Nervensystem eines Kindes reagiert wesentlich empfindlicher als das eines Erwachsenen – schon ab 0,5 Promille kann ein Kind bewusstlos werden.

2. Bereits kleine Mengen Alkohol können tödlich sein, denn je geringer das Gewicht des Konsumenten, desto langsamer wird der Alkohol abgebaut.

4. Bei einem Schulkind liegt die Gefahrenzone bei ca. drei Gramm Alkohol je Kilogramm Körpergewicht, während beim Erwachsenen erst ca. sechs Gramm Alkohol je Kilogramm Körpergewichtgefährlich werden können.

5. Die seelisch-geistige und körperliche Entwicklung der Kinder wird durch Alkohol negativ beeinflusst.

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Die Pubertät als schwierige Phase

In der Pubertät greifen die meisten Jugendlichen zur Flasche. Es ist die Zeit, in der sie sich vom Elternhause lösen möchten, aber in der Welt der Erwachsenen noch nicht so gut zuRecht kommen. Aufgrund der körperlichen Entwicklung, dem ersten Liebeskummer und dem schulischen Leistungsdruck wird Ihnen diese Zeit erschwert. Da ist der Griff zur Flasche nah, auch wenn ihnender Alkohol in dem Alter noch nicht so gut schmeckt. Dennoch tun sie es, da er anscheinend eine entspannende Wirkung hat und hilft, sich über Verbote hinwegzusetzen. Das mangelndeSelbstvertrauen wird im Rausch schnell vergessen und die Zukunftsängste werden überspielt und kurzzeitig vergessen.

Alkoholkonsum wird in unserer Gesellschaft toleriert, er ist Bestandteil der Erwachsenenwelt. Wer als Jugendlicher mithalten will, muss auch mittrinken, als Nicht-Trinker gilt man schnell alsAußenseiter. Der verantwortungsbewusste Umgang mit Genussmitteln kann jedoch erlernt werden, dazu haben Erwachsene auch eine Vorbildfunktion zu erfüllen.

Geschrieben von Tobias Koch
Gesprochen von Julian Kiel

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