Bier – Das Getränk der Deutschen

Bier: „Alkoholhaltiges Gärungsprodukt aus Wasser, Malz undHopfen“, sagt Wikipedia. „Männerdiesel“, sagt mein Opa. Was Bier wirklich ausmacht und warum es sich gerade in Deutschland so großer Beliebtheit erfreuterfahrt ihr im Folgenden.

Das Bier – ein nicht unbekanntes Wesen

Ich weiß nicht wie es kam, aber ausgerechnet bei diesem Thema der Woche war ich der Meinung, es sei an der Zeit meine Artikel durch praktische Tests (natürlich im Selbstversuch) zu belegen.Vor mir steht ein kühles, golden perlendes Pils einer lokalen Brauerei, gekrönt von dichtem, weißem Schaum. So wie es eben sein soll. Ich bin zwar kein Bayer und gebe offen zu, dassich nach zwei Maß Bier nicht mehr Auto fahren könnte, aber ich denke das, was da vor mir steht, ist als objektives Versuchsobjekt mitten in Deutschland geeignet.

Station 1: In Augenscheinnahme

Die Sichtprobe zeigt: Mein Bier muss, unverkennbar, mindestens zwei Dinge enthalten: Wasserund Kohlensäure. Das „Deutsche Reinheitsgebot“, das seit 1516 in Bayern und seit 1906 in ganz Deutschland bekannt ist, verrät mir den Rest: Hopfen und Malz – Gotterhalt’s.

Obergärig, untergärig, mittelgärig?

Ganz objektiv betrachtet weiß ich jetzt also, dass das Grundprodukt für mein Versuchsobjekt Stärke ist (vornehmlich aus Getreide), im Gegensatz zu Wein. Und dass der Alkohol durch denGärungsprozess entsteht, der durch Hefepilze angekurbelt wird. Wie ich außerdem erfahre, gehört mein Pils im speziellen Fall zu den „untergärigen“ Bieren.Das bedeutet nichts anderes, als dass die Hefe am Ende des gekühlt ablaufenden Gärungsprozesses auf den Boden sinkt und mein Pils länger haltbar ist als ein „obergäriges“ Bier, zum Beispiel Altbier oder Kölsch. Denen wird während der Gärung sogar eingeheizt statt zu kühlen.

Bier und die Deutschen

Und warum nennt man Bier jetzt das Getränk der Deutschen? Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von rund 116 Litern liegen die Deutschen eigentlich nur auf Platz zwei der internationalenSäufercharts – hinter Tschechien. Die Dänen sind übrigens die trockensten Europäer – sie trinken etwas mehr als ein Viertel von dem, was ein Deutscher so wegsteckt. Liegtwahrscheinlich an den hohen Alkoholpreisen. Erfinder des Biers ist Deutschland aber auch nicht – das kannten die alten Ägypter schon, als die Deutschen noch mit Fellen bekleidet waren und mitKeulen jagten. Nur eines muss man uns zugestehen: Ohne Deutschland wäre Bier nicht das, was es heute ist.

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Bier und seine Geschichte

Die Klosterbrauereien im Mittelalter haben ihren Beitrag zur Bierforschung geleistet, denn Bier war damals gesünder (weil durch den Alkoholgehalt hygienischer) als Wasser. Starkbier half denMönchen nicht unwesentlich die Fastenzeiten durchzustehen. Die Bayern erfanden das „untergärige“ Bier im 17. Jahrhundert und auch die Artgenossen meinesVersuchsobjekts, die Pilsner Brauart stammt aus Bayern. Abgesehen davon ist Bier in Deutschland das meistgetrunkene alkoholische Getränk – ob nun mit oder ohne Cola, Cranberry oderDrachenfrucht.

Und wo wir gerade beim Trinken sind: Mein Versuch muss aufgeräumt werden bevor er warm und schal wird. Prost!

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Geschrieben von Aurelia Hübner
Gesprochen von Pascal Motzkus
Bild: © wrw / pixelio.de

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