Golden Gate Bridge: Netz als Schutz vor Selbstmord?

Unzählige Menschen haben sich durch einen Sprung von der Golden Gate Bridge schon dasLeben genommen. Jetzt soll ein Stahlnetz weitere Suizide verhindern.

Die Golden Gate Bridge verbindet San Francisco mit dem Marin County über die Golden-Gate-Straße seit 1937. Mit ihren 2.737 Metern und dem prachtvollen Anblick ist die roteHängebrücke das Wahrzeichen von San Francisco in Kalifornien und eines der Symbole der USA. Neben ihrem praktischen Nutzen und der Funktion als Emblem für die Amerikaner zieht dieGolden Gate Bridge auch jedes Jahr etliche Touristen an.

Alle 14 Tage ein Suizid

Leider wird der Hängebrücke aber noch eine weitere Bedeutung zugeschrieben: Die Golden Gate Bridge gilt als „tödlichste Brücke der Welt“, heißt esbei Wikipedia. Rund 1.300 Menschen haben sich mit einem Sprung von der Brücke bisher das Leben genommen. Ein Sprung von der berühmten Brücke bedeutet einen 120 km/h schnellen Fall auf67 Metern. Nur 26 Menschen haben den Fall ins kalte Pazifik-Gewässer überlebt. Somit wird von der Golden Gate Bridge aus alle 14 Tage ein Selbstmord begangen. Bereits drei Monate nachEröffnung der Brücke im Jahr 1937 kam es zum ersten Suizid. In den meisten Fällen handelt es sich um eine impulsive Tat: Wer den Sprung überlebt oder am Selbstmordversuchgehindert wird, versucht es in der Regel kein zweites Mal.

Selbstmordschutz wird seit den 60ern diskutiert

In den amerikanischen Medien ist der Bau einer Barriere immer wieder diskutiert worden. Bereits seit den 60ern spricht man über verschiedene Vorschläge, die bis heute jedoch alle an den zuhohen Kosten scheiterten. Auch die Frage, ob ein Suizid-Schutz der Ästhetik schaden könne, stellte stets ein Kontra für eine derartige Vorrichtung dar. So gibt es bislang nur an derBrücke angebrachte Sorgentelefone, die aufgrund des dichten Verkehrs aber nicht genutzt werden können.

Einigung auf ein Stahlnetz

Die Brückenverwaltung hat sich nun endlich dazu entschieden, eine angemessene Schutzvorrichtung anzubringen. Ein 50 Millionen Dollar teures Stahlnetz, das die Springer auffangensoll, sei hierfür die preiswerteste Variante, berichtet der San Francisco Chronicle. Trotz Beschluss wird die Umsetzung eines Fangnetzes noch viel Zeit in Anspruch nehmen. Bis April 2009 sollzunächst die Umweltverträglichkeit des Netzes überprüft werden. Ungeklärt ist auch noch, durch wen das Projekt finanziert werden kann.

Quelle: n-tv.de | Wikipedia

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