Hermann heißt der neuste Helfer der Bundeswehr in der nordafghanischen Provinz Kundus. Dabei handelt es sich nicht etwa um einen weiteren Soldaten oder einen modernen Kampfpanzer, sondern um einen Esel. Dieser soll nun beim Transport der teils schweren Waffen und Munition helfen.
Um eine taktische Notwendigkeit handle es sich bei Hermann, so Hauptmann Michael L., Chef der dritten Kompanie der Taskforce Kundus. Weiter sagte Hauptmann L.: „Manchmal muss man eben unkonventionelle Lösungen finden.“
Ein wahres Schnäppchen
Beschafft wurde Soldat Maultier natürlich nicht über einen Waffenhändler. Hermann konnte auf einem einheimischen Markt für gerade einmal 100 US-Dollar, was etwa 70 Euro entspricht, erworben werden. Für militärische Ausstattung also ein absolutes Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass andere Transportmittel – wie der Leopard2 Panzer – nicht unter etwa drei Millionen Euro zu bekommen sind.
Eine gute Alternative zu konventionellen Fahrzeugen
Eingesetzt werden soll dieses absolut innovative Transportmittel um auf seinem Rücken schwere Waffen und Munition durch die Reisfelder im Unruhedistrikt Char Darah zu tragen. Die Soldaten werden so entlastet und müssen nicht alles selbst schleppen, müssen aber dennoch nicht immer mit Fahrzeugen unterwegs sein. Zumal eine Fortbewegung im Fahrzeug auf Grund des unwegsamen Geländes auch nicht immer möglich ist.
Auch seelische Unterstützung
Neben diesen offensichtlichen Vorzügen, die Hermann den Soldaten bietet, hat seine Anschaffung aber auch weitere positive Auswirkungen auf den Kriegsalltag der deutschen Soldaten. So ist die Pflege des männlichen Esels, welche übrigens Macker genannt werden, eine „willkommene Abwechslung“, so ein Leutnant, der auf den Spitznamen „Wolle“ hört. Als Fliegeroffizier ist er für die Koordination von Bombenabwüfen und Artilleriefeuer zuständig. „Sich um den Esel zu kümmern macht mehr Spaß“, sagt „Wolle“.
Hermann ist aber nicht das einzige nicht-menschliche Lebewesen auf dem Bundeswehrstützpunkt, der sich im Polizeihauptquartier befindet. Neben Hermann leben auch zwei zugelaufene Hunde bei den deutschen Soldaten. Dem einen fehlt ein Auge, weshalb er in Anlehnung an einen Alarmposten „Auge Eins“ gerufen wird. Aber auch der zweite ist nicht unversehrt. Diesem fehlen beide Ohren, er wurde von den Soldaten auf den Namen „Keinohrhund“ getauft. Woher dieser Name stammt, dürfte wohl jedem bekannt sein.
Lange Tradition
Die deutschen Soldaten kümmern sich schon seit langer Zeit um zugelaufene Hunde. Vor mehreren Jahren kam eine Hündin namens „Chloé“ zu einer gewissen Berühmtheit in Deutschland. Diese durfte ein Feldwebel in Abstimmung mit der Bundeswehr nach seinem Kriegseinsatz mit nach Hause nehmen. Die Hündin lebt nun mit dem mittlerweile pensionierten Soldaten und seiner Frau in Dresden.
Quellen: N24.de | N-TV.de | Wapedia.mobi
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