Also nicht mal an einem Feiertag bleibt man von ominösen Anrufen diverserGewinnspielhaie verschont. Am Freitag, dem Tag der Deutschen Einheit, hat mich ein so genannter Herr D. mit einer sehr weiblich klingenden Stimme der Firma Supertipp 12 angerufen, die wohl ihren Sitzin der Schweiz hat. Ein Kommentar zu interessanten Praktiken.
Anhand eines Fallbeispiels wollen wir euch deutlich machen, mit welchen Maschen mittlerweile versucht wird, an personenbezogene Daten heranzukommen, darunter unter anderem auch eure Bankdaten.
Die Gewinnspielteilnahme: Sie liegt weeeit zurück!
Ich soll im Januar 2008 an einem Gewinnspiel teilgenommen haben, welches das gewesen sein soll? Keine Ahnung. Nebst meiner Gewinnspielteilnahme, die nie erfolgte, soll ich auch noch vergessen haben,ein „Gewinnabo“ in Höhe von 55 Euro pro Jahr gekündigt zu haben. Auch das ist mir höchst schleierhaft. Um nun allerdings aus diesem Abo herauszukommen, sollte ich – natürlich reinzur Sicherheitskontrolle – meine Bankdaten (Bankleitzahl und Kontonummer) angeben.
Eigentlich sollten diese Daten doch wirklich nicht dafür benötigt werden, um mich aus dem Pool zu werfen, sollte ich wirklich an einem Gewinnspiel teilgenommen haben. Wie dem auch sei: Ichwollte natürlich um keinen Preis der Welt meine Kontodaten angeben. Also wurde ich ein bisschen launisch, weil die gute Dame – ach, der Herr D., Entschuldigung – nicht verstehen wollte, dass siemeine Bankdaten nicht bekommen wird. Ich forderte aber dennoch, mich aus dem Abo auszutragen, da ich ja nie an einer solchen Aktion teilgenommen habe.
Die gute Frau, beziehungsweise der Herr D. der Firma Supertipp 12 wurde dann etwasaufgebracht. Nachdem wir rund zehn Minuten damit verbrachten, dass diese ominöse Firma aus der Schweiz meine Kontodaten nicht erhalten wird, blieb dem Mann mit der Frauenstimme förmlich dieSprache weg, sodass ein Kollege erstmal Wasser reichen musste, um den trockenen Hals etwas zu spülen.
Die Lage spitzt sich zu
Das Gespräch, das anfangs so professionell und einstudiert begann, endete in einem Wortgefecht, teilweise sogar in Beleidigungen, die nicht von meiner Seite aus kamen. Ich fordertenatürlich weiterhin, mich zu löschen, habe ausdrücklich zu erkennen gegeben, dass ich an einer Teilnahme bei diesem Gewinnabo kein Interesse habe. „Ohne ihre Bankdatenkann ich Sie jedoch nicht löschen“, so der ominöse Mann mit der Frauenstimme. Und sie bekam die Bankdaten auch weiterhin nicht. Daraufhin wollte sie auflegen, mit den Worten:„Dann behalten wir Sie drin und belasten Ihr Konto künftig mit 55 Euro.“ Wie bitte? Nein! Meine Antwort war natürlich folgende: „Wenn nur eineAbbuchung aus Ihrem Scheißladen erfolgt, werde ich das Geld zurückholen und das Ganze eben meinem Anwalt übergeben.“
Das Gespräch, das für Herrn D. eigentlich schon beendet schien, spitzte sich weiter zu: „Soll ich jetzt Angst vor Ihnen haben?“ Natürlich nicht! Ich meine… was kann dieser ominöse Mann mit der Frauenstimme denn dafür? Immerhin wird er beziehungsweise sie doch für das bezahlt, was dort geschieht: Auf den Kopf gefallene Menschen imwahrsten Sinne des Wortes verarschen!
Wie dem auch sei: Sollten solche Leute bei euch anrufen, weist sie ab. Ihr seid nicht der, der verlangt wird. Und noch viel wichtiger ist: Gebt eure Bankdaten um keinen Preis an! Selbst wenn es sichum eine, wie bei mir angegebene, Löschung aus der Teilnahme handelt.
Viel wichtiger jedoch: Überprüft eure Kontoauszüge, schaut, ob auchKleinbeträge von euren Konten abgehen, die sich so nicht erklären lassen. Gewinnspielhaie buchen in vielen Fällen nicht mit demselben Firmennamen ab, sondern nehmen Buchungen vonunterschiedlichen Konten vor, vorzugsweise aus dem europäischen Ausland.
Für den Fall eines offensichtlichen Betruges, solltet ihr auf jeden Fall den Betrag von eurer Hausbank zurückholen lassen. Bis zu vier Wochen nach Lastschrifteinzug sollte das eigentlichkein Problem darstellen.
Seid auf der Hut! Es ist EUER Geld, an das die Haie wollen.