Mark Williams heißt der neue Vorstandschef von Premiere, der nach demRückzug von Michael Börnicke nun das Unternehmen auf den Kopf stellt. Im Visier: Verlustreiche Beteiligungen, die nichts mit dem Kerngeschäft zu tun haben.
Neben dem eigentlichen Kerngeschäft Pay-TV erweiterte Premiere in den vergangenen Jahren das Sortiment auch um Free-TV-Sender sowie einige Online-Aktivitäten, wozu auch das SportportalSpox.com gehört. Da ist es kaum verwunderlich, dass ausgerechnet diese Nebenaktivitäten nach den am Donnerstag veröffentlichten hohen Verlusten nun in den Mittelpunkt vonEinsparmaßnahmen geraten.
Hohe Verluste durch GIGA und Co.
Die 100-prozentige Premiere-Tochter Giga Digital Television GmbH sorgte im Geschäftsjahr 2007 für die größten Verluste des Unternehmens. Vorläufigen Angaben nach soll derSpartensender in diesem Jahr bereits vier Millionen Euro gekostet haben. Auch andere Beteiligungen, wie beispielsweise das Sportportal Spox.com, der Internetshop Home of Hardware und derTeleshopping-Sender 1-2-3.tv sorgten für nennenswerte Verluste bei Premiere.
Mark Williams von der News Corp., der den Vorstandsvorsitz übernommen hat, wird jetzt vermutlich eben jene verlustreichen Geschäfte genau unter die Lupe nehmen, um entsprechendeEinsparungen vorzunehmen. Diese Sorge hört man laut eines Berichts auf DWDL.de aus den betroffenen Reihen. Und nach dem Abo-Desaster (RauteMusik berichtete), wonach Premiere über Jahre hinweg über ein Drittelder Abo-Zahlen gefälscht haben soll, stellt sich berechtigt die Frage: Kann sich Premiere den Gaming-Sender GIGA noch leisten? Steht ein erneuter Gesellschafterwechsel bei GIGA in Kölnan?
Nachdem sich Turtle Entertainment vollkommen aus dem Kölner Medienunternehmen zurückgezogen hat, kaufte Premiere kurzerhand den Spartensender GIGA auf. Erst kürzlich fand eineumfangreiche Programmreform unter dem Slogan „Fuck Reality!“ statt, die sich Branchen-Experten zufolge in die richtige Richtung bewegt.
Quelle: DWDL.de