Der erste Oktober ist kein gutes Datum für Günther Beckstein. Nach dem starkenStimmenrückgang für die CSU ist der bayerische Ministerpräsident nun zurückgetreten und folgte damit Parteichef Erwin Huber. Das Rätselraten um die Nachfolger beginnt.
Seit mehr als 40 Jahren regierte die CSU in Bayern alleine. Ohne Koalitionspartner, mit viel Rückhalt in der Bevölkerung und ohne größere Verpflichtungen anderen Parteiengegenüber.
Nun ist diese Ära zumindest vorzeitig beendet. Von knapp 60,7 Prozent bei der letzten Landtagswahl in Bayern fiel die CSU auf 43,4 Prozent aller Stimmen am vergangenen Sonntag. Einerschütterndes Ergebnis für die erfolgsverwöhnte Schwester der CDU.
Nach einem Jahr im Amt zurückgetreten
Wie weit die Erschütterungen gehen, zeigt sich nun an den jüngsten Personalentwicklungen. Erwin Huber, Parteivorsitzender, trat zwei Tage nach der Wahl zurück und der bayerischeMinisterpräsident Beckstein erklärte einen Tag später, dass er sein Amt niederlegt. Beide hatten es insgesamt nur ein Jahr inne.
Beckstein begründete seinen Schritt damit, dass er aus den eigenen Reihen nicht mehrauf die Rückendeckung setzen könne, die er für die künftigen Aufgaben benötige. Bemerkbar machte sich das auch durch vermehrte Rücktrittsforderungen aus den eigenenReihen nach dem schlechten Abschneiden bei der Landtagswahl.
Nachfolge noch offen
Stellt sich die Frage, wer die beiden Ämter nun übernehmen soll. Neben Bundesminister Seehofer sind drei weitere Bewerber für das Amt des Ministerpräsidenten im Rennen: Derbayerische Innenminister Joachim Herrmann, der Wissenschaftsminister Thomas Goppel und der Fraktionschef der CSU, Georg Schmid.
Innerhalb einer Woche will man eine Entscheidung treffen.