Die Bundesanwaltschaft konnte im baden-württembergischen Sindelfingeneinen erfolgreichen Fang im Kampf gegen das Terrornetzwerk al-Qaida erzielen. Ein 30-jähriger Türke soll in Deutschland auf der Suche nach al-Qaida-Kämpfern gewesen sein.
Wie die Bundesanwaltschaft am Samstag mitteilte, habe man in Sindelfingen einen 30-jährigen Türken festnehmen können, der in Deutschland offenbar nach Kämpfern für dasTerrornetzwerk al-Qaida gesucht haben soll. Darüber hinaus soll der Mann auch Ausrüstung für die Terrororganisation beschafft haben.
Der zuständige Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof (BGH) hat zwischenzeitlich schon einen Haftbefehl gegen den Türken erlassen. Wie ein BGH-Sprecher außerdem verlauten ließ,wurde der mutmaßliche al-Qaida-Unterstützer bereits am Freitag in Sindelfingen festgenommen.
Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft konnte außerdem Gerüchte bestätigen, wonach der Verdächtige auch Kontakt zur so genannten Sauerlandgruppe gehabt haben soll. Dieser Kontakt seiallerdings, so der Sprecher der Bundesanwaltschaft weiter, nicht ursächlich für die Festnahme gewesen.
Verdächtiger absolvierte offenbar eine Ausbildung in einem al-Qaida-Lager
Wie die Bundesanwaltschaft in einer Erklärung mitteilen ließ, soll der Verdächtige auch eine Ausbildung in einem Lager der al-Qaida absolviert haben. Der 30-Jährige steht damitauch in Verbindung mit dem letzte Woche angeklagten 46-jährigen Aleem N., in dessen Auftrag er gehandelt haben soll. Der 46-jährige Aleem N., Deutscher pakistanischer Abstammung, wurdebereits vor einem halben Jahr festgenommen.
Laut Angaben der Bundesanwaltschaft soll der 30-jährige Türke auf Anweisung von Aleem N. in den Jahren 2005 und 2006 Bargeld sowie eine schusssichere Weste und ein Notebook im Auftrag deral Qaida besorgt und in das pakistanisch-afghanische Grenzgebiet gebracht haben. Eine Übergabe an Verantwortliche der Terrororganisation fand dort offenbar auch statt.
Nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft hat der 30-Jährige im Auftrag von Aleem N. außerdem gezielt nach Kämpfern in seinem näheren Umfeld in Deutschland gesucht. SeinemAuftraggeber soll er so gezielt Personen vorgestellt haben, welche im Anschluss mit Empfehlungsschreiben für das Terrornetzwerk ausgestattet wurden.
Einer der empfohlenen Personen soll dann auch ein Lager der al-Qaida besucht haben, um im Umgang mit Sprengstoff geschult zu werden. Der 30-Jährige soll sich darüber hinaus im Sommer 2006selbst in einem al-Qaida-Lager aufgehalten haben.
Das SWR (Südwestdeutscher Rundfunk) meldete, dass der festgenommene Türke als Nummer acht der vor einem Jahr aufgespürten Sauerlandgruppe gelte. Gegen drei der Mitglieder wurde bereitsvor kurzem Anklage erhoben. Die Sauerlandgruppe selbst soll, laut Angaben der Bundesanwaltschaft, Anschläge auf amerikanische Einrichtungen auf deutschem Boden geplant haben. Allerdings sei dieFestnahme ausdrücklich auf Aleem N. und nicht auf die Sauerlandgruppe selbst zurückzuführen.
Quelle: sueddeutsche.de